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30.01.19 –
Antrag:
Gerecht und vielfältig in der Sprache:
Kommunikationsleitfaden für die Stadt Trier
Der Stadtrat möge beschließen:
Der Stadtrat beschließt, die Kommunikation in Trier künftig an einer gerechten und inklusiven Sprache auszurichten, welche die Vielfalt aller Menschen hinsichtlich ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung, ihres Alters, ihrer Herkunft, ihrer religiösen Überzeugungen und anderer persönlicher und persönlichkeitsstiftender Merkmale achtet.
Im Einzelnen sollen folgende Maßnahmen ergriffen und Ziele erreicht werden:
Die Verwaltung stellt einen Leitfaden zur Verfügung, der Möglichkeiten und Beispiele einer die Vielfalt achtenden, sensiblen Kommunikation mittels Text und Bild aufzeigt.
Der Leitfaden dient als Grundlage für die Kommunikation der Verwaltung, insbesondere in Hinblick auf Veröffentlichungen jeder Art.
Neben der Verwaltung ist der Leitfaden allen Bürgerinnen und Bürgern zugänglich zu machen, zum Beispiel über die Homepage der Stadt Trier.
Begründung:
Sprache ist zentraler Bestandteil unseres täglichen Miteinanders, Sprache prägt unser Zusammenleben. Sprache sozialisiert uns, schafft und verfestigt Wertvorstellungen und Haltungen und wirkt sich somit auf unser Denken und Handeln aus. Eine gerechte Sprache rückt die Vielfalt der Geschlechtsidentitäten, aber auch von ethnischer Herkunft oder religiöser Überzeugung und anderer persönlicher Merkmale stärker ins Bewusstsein. Sprache beschränkt sich dabei nicht nur auf Texte. Auch Bilder sprechen ihre eigene Sprache und prägen unser Bewusstsein. Differenzierte Formulierungen und eine ausgewogene und vielfältige Bebilderung vermeiden Ungleichheiten und Diskriminierungen und verbessern Qualität und Verständlichkeit der Sprache. Texte und Bilder sollen unsere Lebenswirklichkeit widerspiegeln, alle Menschen ansprechen und so zu einem wertschätzenden Miteinander beitragen.
Eine vielfältige und gerechte Sprache beschränkt sich nicht nur darauf, Frauen und Männer gleichermaßen zu nennen. Auch die vielfältigen Lebensformen sollen in Wort und Bild deutlich werden, etwa, indem beim Thema Familie auch ein alleinerziehender Vater, eine berufstätige Mutter oder ein gleichgeschlechtliches Paar zu sehen sind. Menschen mit Behinderung sollen genauso selbstverständlich Teil der Bildsprache sein wie Menschen mit Migrationshintergrund oder verschiedenen Glaubens, und zwar nicht nur bei den Themen, die ausdrücklich diesen Teil der Bevölkerung behandeln, sondern in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Bei Themen, welche die Arbeitswelt betreffen, sind Frauen in technischen Berufen genauso darzustellen wie Männer bei Tätigkeiten in sozialen Einrichtungen. Berichte über Freizeit und Sport nennen und zeigen Männer beim Yoga oder Frauen beim Fußball, und zwar jeweils Jung und Alt, mit oder ohne Behinderung, mit und ohne Migrationshintergrund, um hier nur einige wenige Beispiele anzuführen.
Zahlreiche Städte, von Augsburg über Tübingen bis Flensburg, achten schon jetzt in ihrer Kommunikation auf eine gerechte, insbesondere geschlechtergerechte und vielfältige Sprache und setzen dies mithilfe entsprechender Leitfäden um. Diese zeigen auf, wie sich eine gerechte und vielfältige Sprache in Wort und Bild mit wenig Mühe und gewinnbringend für alle Beteiligten einsetzen lässt. Die vorhandenen Leitfäden können der Stadt Trier als Vorbild dienen und ohne größere Änderungen übertragen werden. Die Bereitstellung eines Kommunikationsleitfadens ist demnach lediglich mit einem geringen Aufwand verbunden und lässt sich rasch in die Tat umsetzen.
Weiterführende Informationen:
www.geschicktgendern.de www.augsburg.de/fileadmin/user_upload/buergerservice_rathaus/gleichstellung/16-10-13_Empfehlung-1_Geschlechtersensible_Sprache.pdfwww.berlin.de/sen/frauen/_assets/flyer_geschlechtergerechte_sprache.pdfwww.freiburg.de/pb/,Lde/1187788.html www.flensburg.de/media/custom/2306_1317_1.PDF?1452589155 www.muenchen.de/rathaus/dam/jcr:194ee038.../2014_leitfaden_gender.pdfwww.tuebingen.de/Dateien/leitfaden_geschlechtergerechtes_formulieren.pdf
Mit freundlichen Grüßen
Antja Eichler
Kategorie
Anträge | Demokratie/Teilhabe | Gender | Inklusion | Stadtratsfraktion
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