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Die Notwendigkeit der Energiewende - also die Abkehr von einer Atom- und fossil bestimmten Energieversorgung – ist seit der letzten Kommunalwahl noch deutlicher geworden. Während andere Kommunen ihren Anteil an erneuerbaren Energien erfolgreich erhöht haben, wurden in Trier nochmals Millionen Euro in ein Kohlekraftwerk „investiert“, welches sich – neben den ökologischen und gesundheitlichen Schäden - immer mehr als finanzielles Fiasko erweist. Die Entscheidung für diese Investition wurde ohne tatsächliche Kenntnis des Kooperationsvertrages gefällt, und bis heute fehlt der Öffentlichkeit jegliche Transparenz. Wir fordern daher die Offenlegung des Vertrages sowie die Prüfung der Ausstiegsmöglichkeiten der Trierer Stadtwerke (SWT).
Stadtwerke sind klassische Versorgungsbetriebe in BürgerInnenhand, wo Versorgungs-sicherheit und regionale Wert-schöpfung parallel gehen. Dies wird häufig unterlaufen durch Beteiligungen von Großkonzernen mit gegenläufigen Interessen. In Anbetracht der finanziellen Probleme der RWE ist der Erwerb ihres 18,7-%-Anteils durch die SWT zu prüfen.
Neueste Studien haben erneut gezeigt, dass Graustrom – also Strom unbekannter Herkunft und Zusammen-setzung - fälschlich unter dem Label „Öko“ verkauft wird. Dies gilt auch für die Produkte der SWT. Gleichwohl erkennen wir an, dass diese ihr Engagement für erneuerbare Energien erheblich erhöht haben. Herausgehoben in Projektgröße aber auch Sinnhaftigkeit ist das Projekt, bei Schweich ein Pumpspeicherkraftwerk zu bauen und zu betreiben. Mit Hilfe dieses Pumpspeicherkraftwerkes würde der zukünftigen erneuerbaren Stromversorgung der gesamten Trierer Region ein wichtiges Standbein gegeben, wenn darin regional erzeugter Wind- und Solarstrom gespeichert wird. Nicht unterstützt wird von uns ein Pumpspeicherkraftwerk, in dem Kohle- und Atomstrom eingespeist wird. Daher muss auch bei diesem Projekt Transparenz und BürgerInnenbeteiligung gewährleistet sein – als erste Bedingungen, um Wirtschaftlichkeit und ökologischen Nutzen sachgerecht bewerten zu können.
Weiteres Standbein einer ökologisch besseren Stromversorgung ist die Förderung der E-Mobilität, welche nebenbei auch das Problem der hohen Lärmbelastung mindert. E-Fahrzeuge im Verbund mit intelligenten Stromnetzen bieten enorme Stromspeicherpotentiale. Mit der Anschaffung von Diesel- und Erdgasbussen muss Schluss sein. Bei der Umstellung des städtischen ÖPNV auf elektrisch betriebene Busse soll eine zum Individualverkehr kompatible Lösung angestrebt werden.
Neubauten sind prinzipiell auch mit Solaranlagen auszustatten. Mit der Erstellung eines Dachkatasters für Solaranlagen in Trier (und Umgebung) wurde ein wichtiger Schritt getan, um die vorhandenen Dachflächen zur Stromerzeugung zu nutzen. Der nächste, notwendige Schritt ist eine statistische Erhebung über die bereits bebaute Fläche sowie Zielvorgaben für die nächsten Jahre, insbesondere hinsichtlich der Dachflächen in städtischem Besitz.
Großes innerstädtisches Potential bieten auch Mini-Blockheizkraftwerke, welche hocheffizient sowohl Strom als auch Wärme produzieren. Wir präferieren ein Modell, bei dem die Stadtwerke als Betreiber solcher Anlagen mit öffentlichen und privaten Immobilienbesitzern zusammenarbeiten. Ebenfalls aktiv vorangetrieben werden soll die gleichzeitige Bereitstellung von Strom und Prozesswärme bzw. -kälte im produzierenden Gewerbe und in öffentlichen Gebäuden.
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