Trier braucht offene Grenzen

05.11.24 –

„Eine Stadt im Herzen Europas“ – das macht Trier besonders, und das (er)leben die Bürger*innen und Besucher*innen unserer Stadt tagtäglich. Doch ein Herz kann nur dann schlagen, wenn die Adern, die es mit dem Körper verbinden, frei sind.

Die seit Mitte September aufgenommenen Grenzkontrollen behindern den freien Waren- und Personenverkehr und gefährden eine zentrale Grundlage für das friedliche Zusammenleben und den Wohlstand in Europa.

Tausende von Grenzpendler*innen verlieren durch Wartezeiten wertvolle Zeit für ihre Familien und Freizeit. Einzelhandel und Gastronomie müssen mit Umsatzrückgängen rechnen, wenn sich Kunden und Gäste aus den Nachbarländern zweimal überlegen, ob sie es riskieren wollen, an der Grenze im Stau zu stehen. Grenzüberschreitende Studienangebote der Hochschulen und der kulturelle Austausch in der Großregion leben von der Voraussetzung, dass Grenzen keine Hindernisse mehr sind.

Für die Zusammenarbeit mit den Nachbarländern sind Vertrauen und Verlässlichkeit unverzichtbar. Eine einseitige Maßnahme, die wenige „illegale Einreisen“ verhindern soll und deren Zweckmäßigkeit fragwürdig ist, schwächt dieses Fundament und schränkt die seit dem Schengen-Abkommen garantierte Freiheit aller Bürger*innen ein.

Ein breites Bündnis im Trierer Stadtrat will daher in der kommenden Sitzung mit einer gemeinsamen Resolution ein Zeichen setzen: für das Ende der Grenzkontrollen in der Großregion und für die Prinzipien der Freizügigkeit. Weil wir in Trier tatsächlich im Herzen Europas leben und wissen, was auf dem Spiel steht.

Birgit Roser
Sprecherin für Internationale Beziehungen

Kategorie

Demokratie/Teilhabe | Europa | Rathauszeitung | Stadtratsfraktion

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