
14.05.13 –
Am 5. Mai fand wieder der „Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung" statt.
Ein Tag des Protestes gegen Ausgrenzung und Diskriminierung von Menschen mit Behinderung. Sicher ist das ein Tag, der mit Aktionen und Aktivitäten in der Stadt zum Nachdenken und Innehalten anregen soll.
Nun wird seit circa 5 Jahren verstärkt nicht mehr nur von der „Integration" gesprochen, sondern von der „Inklusion". Inklusion bedeutet nicht eine bessere Integration, sondern Inklusion setzt am Übel selbst an. Während die Integration das Wiedereingliedern von Menschen, die diskriminiert, benachteiligt, separiert wurden beschreibt, vermeidet der Weg der Inklusion die Ausgrenzung. Wer nicht ausgegrenzt wird, muss auch nicht integriert werden. Inklusion bedeutet auch, dass die Verantwortung für eine gleichberechtigte Gesellschaft bei den sogenannten „Normalen" liegt und nicht bei den behinderten Menschen und ihren Interessensvertretungen.
Wie weit wir von diesem Leitgedanken der Inklusion entfernt sind, zeigt der Umstand, dass der Protesttag wieder mal ausschließlich von denen gestaltet wurde, die nicht dafür verantwortlich sind, dass sie selbst ausgegrenzt und behindert werden in ihrer Lebensgestaltung. Zu danken ist allen, die diesen Tag mitgestaltet haben. Dass es wieder die gleichen waren wie immer, ist bedauerlich.
Die vielen Vereine und Verbände der „Normalos" haben ihre Verantwortung für diesen Tag offensichtlich noch nicht erkannt.
Gerd Dahm
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