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07.11.18 –
Als junger Mensch mit Behinderung eine Regelschule zu besuchen, ist nicht einfach. Manchmal ist es sogar richtig schwer.
Diese Erfahrung habe ich in 13 Jahren Schule mehr als genug gemacht. Es gab dort niemanden, der gelernt hätte, wie man mit den auftretenden Problemen umgeht. Die Lehrerinnen und Lehrer waren allein. Unterstützung gab es keine. Diejenigen, die es richtig gemacht haben, hatten eine gute Intuition und Menschenkenntnis. Denjenigen, die es nicht hinbekommen haben, kann ich nicht wirklich böse sein, denn sie waren schlicht und einfach überfordert. Leider kennen dieses Gefühl viele Lehrkräfte noch heute.
Ich weiß aber auch, dass fast alles schlechter gelaufen wäre, wenn ich auf eine Sonderschule geschickt worden wäre. Es hätte vieles einfacher und besser sein können, wenn meine damaligen Schulen inklusiv gewesen wären. Inklusive Schulen sind anspruchsvoll, herausfordernd und bieten eine riesige Chance für alle.
Denn nur dort, wo die Unterschiedlichkeit aller Lernenden erkannt wird, werden sie entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse gefördert. Es genügt nicht, die Schule inklusiv zu nennen und Schulleitungen, Lehrer und Mitschüler alleine zu lassen. Die Lehrkräfte müssen anders ausgebildet werden. Es muss mehr Personal mit unterschiedlichen pädagogischen Hintergründen in die Klassen, die sich die Aufgabe der individuellen Förderung teilen.
In Trier fangen wir erst damit an, Inklusion an Schulen zu ermöglichen. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen erschweren dies erheblich. Deshalb ist es gut, dass die Trierer Verwaltung begonnen hat, nach kreativen Lösungen zu suchen, um allen Kindern und Jugendlichen ein gemeinsames Leben und Lernen zu ermöglichen. Dieser Weg ist aber noch lang und beschwerlich. Er kann nur gelingen, wenn er auch im Stadtrat breit getragen wird.
Wolf Buchmann
Kategorie
Bildung | Inklusion | Rathauszeitung | Schulen | Stadtratsfraktion
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