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06.12.16 –
Dass die Kinder- und Jugendhilfe in Trier künftig weltanschaulich und religiös neutral ausgestaltet werden soll, haben die Trierer Grünen in ihrer Mitgliederversammlung vom 05.12.2016 mit großer Mehrheit als Auftrag an ihre Stadtratsfraktion weitergegeben.
Voran ging eine engagierte Diskussion über den Antrag „Bildung und Erziehung ohne Diskriminierung“, der von Mitgliedern der Stadtratsfraktion und der Grünen Basis vorgelegt wurde. Kritisch beurteilt wurde die Tatsache, dass die Mehrzahl der Kindertageseinrichtungen in Trier unter kirchlichen Trägern geführt werde. Dies habe nicht nur Auswirkungen auf die Ausgestaltung der Erziehungsarbeit, die das Gebot religiöser Neutralität – gerade auch im Anblick nicht-christlich orientierter Familien - nicht erfüllen kann. Es betrifft auch die Situation der Mitarbeiter*innen in den Einrichtungen, deren private Lebensgestaltung von den kirchlichen Arbeitgeber*innen einer strengen Prüfung unterzogen wird. Die Frage, wer mit wem in welcher Form zusammen lebt, wer wen liebt und wessen Liebe zu Ende gegangen ist, kann zur Ablehnung von Bewerber*innen oder zur Kündigung von Mitarbeiter*innen führen.
Die Grünen wollen dem in ihrer Fraktionsarbeit im Stadtrat Initiativen entgegen setzen, die den Raum für nicht religiös gebundene Träger der Kinder- und Jugendhilfe deutlich erweitern sollen. Es sollen dann bei der Entscheidung um die Trägerschaft nur noch solche Träger berücksichtigt werden, „die sich sowohl am Gebot weltanschaulicher und religiöser Neutralität orientieren als auch auf Eingriffe in die private Lebensgestaltung ihrer Mitarbeiter*innen verzichten“, so der Wortlaut des in der Mitgliederversammlung verabschiedeten Antrags.
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