Euren darf kein Ort für rechtspopulistische Propaganda sein!

Für uns Grüne ist es in keiner Weise nachvollziehbar, dass das Druckwerk innerhalb kurzer Zeit zum zweiten Mal an die AfD zur Durchführung einer Wahlkampfveranstaltung vermietet wird. 

24.02.16 –

Zu der Wahlkampfveranstaltung der AfD mit Alexander Gauland am 2. März im Eurener Bürgerhaus (Druckwerk) erklären Wolf Buchmann (Vorstandssprecher von Bündnis 90/Die Grünen Trier und Mitglied im Ortsbeirat Euren) und Antje Eichler (Vorstandssprecherin Grüne Trier):

Die Bürgerinnen und Bürger in Euren haben die Flüchtlinge in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes in der Luxemburger Straße in vorbildlicher Weise aufgenommen. Deshalb ist es für uns in keiner Weise nachvollziehbar, dass das Eurener Bürgerhaus (Druckwerk) innerhalb kurzer Zeit nunmehr zum zweiten Mal an die AfD zur Durchführung einer Wahlkampfveranstaltung vermietet wird. Der dafür verantwortliche Kulturring handelt verantwortungslos. Er bietet Rechtspopulisten, die sich nicht mehr innerhalb des demokratischen Spektrums bewegen, eine Plattform für ihre Propaganda. Zugleich erweckt er aber auch den Eindruck, als ob diese Propaganda in Euren auf fruchtbaren Boden fallen könnte.

Dies wird dem Stadtteil nicht gerecht. Im Gegenteil: Der Ortsvorsteher Hans-Alwin Schmitz hat in Zusammenarbeit mit dem Ortsbeirat und vielen ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürgern Eurens große und erfolgreiche Anstrengungen unternommen, in Euren eine Willkommenskultur zu schaffen. So findet unter anderem im Druckwerk ein Welcome-Café für die in Trier-West und Euren untergebrachten Flüchtlinge statt.

Damit unvereinbar und kontraproduktiv sind Veranstaltungen von Rechtspopulisten, die Angst und Hass schüren. Die Aufnahme von Flüchtlingen ist kein Kinderspiel, sondern eine Herausforderung für alle, die daran beteiligt sind. Dass diese Herausforderung gemeistert werden kann, haben die Menschen in Euren bewiesen. Es ist wichtig, in einem solchen Prozess sachlich und umfassend zu informieren.

Die AfD macht das Gegenteil: Sie operiert mit Lügen und Vorurteilen, verbreitet Angst und Ablehnung und schreckt auch vor menschenverachtenden Forderungen wie einem Schießbefehl zum Schutz der Grenzen nicht zurück. Konkret ist Alexander Gauland in die Kritik geraten, weil er bei einer Wahlkampfveranstaltung der AfD den Begriff des "Volkskörpers" verwendet haben soll. Dieser war zentraler Bestandteil der Rassenideologie der Nationalsozialisten. Heute wird er nur noch von rechtsradikalen Ideologen verwendet und zeigt, wessen Geistes Kind Gauland ist.

Solche Propaganda wollen wir weder in Euren noch in einem anderen Stadtteil Triers haben. Karl Biegel hat hier als Vorsitzender des Kulturrings Euren einen riesigen Fehler gemacht, indem er sich gegen den Konsens aller im Stadtrat vertretenen Parteien und der weit überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung gestellt hat. Deshalb fordern wir den Kulturring auf, den Mietvertrag zu kündigen und die Veranstaltung scheitern zu lassen.

Kategorie

Migration | Rechtsextremismus | Stadtverband

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