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03.10.16 –
Fahrradstreifen statt Autostraßen, Straßenbahnen statt Parkhäusern, Fußgängerboulevards statt Stadtautobahnen - was die Grüne Mainzer Verkehrs- und Umweltdezernentin Katrin Eder beim Klimafrühstück in Trier aus der Landeshauptstadt zu berichten hatte, versetzte die Gäste im Café Balduin ins Staunen. Seit fast 40 Jahren gibt es in Mainz ein Umweltamt, Umwelt- und Klimaschutz ist dort schon seit Jahrzehnten Thema. Aber erst seit eine Grüne das entsprechende Dezernat leitet, ist so richtig Bewegung in das Thema gekommen.
So hat Mainz nicht nur eine umfassende Strategie zum Klimaschutz, sondern ist jetzt auch "Masterplan 100 Prozent Klimaschutz Kommune". Im Juli startete ein entsprechendes Programm, das vom Bund gefördert wird. Die Stadt erhält damit die Möglichkeit, mit Unterstützung umfangreicher Fördermittel ihre Klimaschutzaktivitäten in den nächsten vier Jahren systematisch weiterzuentwickeln. Bis zum Jahr 2050 will Mainz klimaneutral werden. Neben einer modernen Verkehrspolitik gehört dazu insbesondere auch die energetische Sanierung von Gebäuden sowie allgemein die Reduktion des CO2-Austoßes.
Bei aller Freude über die Auszeichnung: Umsetzen lassen sich solche anspruchsvollen Ziele nicht allein. Katrin Eder setzt, wie auch schon bei der Antragstellung und bei der Arbeit in den letzten Jahren, auf die Kooperation mit allen relevanten Akteuren vor Ort, wie der Wirtschaft, verschiedenen Interessenverbänden, Politik und Verwaltung. Vertreten sind diese Akteure unter anderem in einem Klimaschutzbeirat. Außerdem ist Katrin Eder gerade auf der Suche nach Klimabotschaftern, welche in der gesamten Bevölkerung ein Bewusstsein für die Ziele der Klimaschutzinitiative schaffen sollen.
Auch wenn Trier sich nicht gleich als Masterplan Kommune bewirbt, sondern sich auf Antrag der Grünen demnächst hoffentlich um eine Förderung für ein erstes Klimaschutzkonzept bemüht, sind die Beispiele aus Mainz hilfreich. Insbesondere der immer wieder vorgebrachte Hinweis auf die Bedeutung der Vernetzung aller Akteure sollte Trier sich zu Herzen nehmen. Ein Klimaschutzbeirat wäre ein erster Schritt, um alle Beteiligten regelmäßig zusammen zu bringen.
Umweltministerin Ulrike Höfken hatte zwei dicke Hefte mit dabei: das Klimaschutzkonzept Rheinland-Pfalz und daraus resultierende Maßnahmen. Auch hier kann sich Trier eine Menge abschauen. In einigen Punkten ist Trier anderen dagegen schon voraus, etwa was Erneuerbare Energien angeht, lobte die Ministerin. In der Verkehrspolitik hinkt Trier allerdings gewaltig hinterher. Dabei muss die drittgrößte Kommune in Rheinland-Pfalz nicht nur in Hinblick auf die Lebensqualität der eigenen Bevölkerung, sondern auch in Hinblick auf die Vorgaben des Landes ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Mit einem Klimaschutzkonzept käme Trier also nicht nur Wünschen der Trierer Grünen und Teilen der Bevölkerung entgegen, sondern würde endlich Landesgesetz umsetzen! Ein Klimaschutzkonzept für Trier ist nicht nice to have, sondern ein Muss!
Bis November wird die Grünen Arbeitsgruppe Ökologie in Trier gemeinsam mit Stadtrat Peter Hoffmann einen entsprechenden Antrag für den Stadtrat vorbereiten. Zu den Treffen der Arbeitsgruppe sind alle Interessierte, auch Nicht-Grünen, herzlich eingeladen. Interessierte können sich gerne bei Peter Hoffmann melden: hoffmannpeter999(at)gmail.com.
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