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13.12.14 –
Ganz in Schwarz gekleidet, mit Trauerkränzen und weißen Rosen haben Fahrgäste und Bahnfreunde am Trierer Hauptbahnhof Abschied genommen vom letzten Fernzug, der die Moselmetropole mit wichtigen Großstädten in Nord- und Westdeutschland verbindet. Ab jetzt ist Trier aus allen Richtungen nur noch mit Nahverkehrszügen zu erreichen.
Zu der Trauerkundgebung hatten BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN geladen, die das Ende der Fernverkehrsverbindung weiterhin heftig kritisieren und dafür Bahn und Bund in die Verantwortung nehmen. Vor dem Hauptbahnhof demonstrierten Mitglieder mit Transparenten und verteilten Flyer.
Corinna Rüffer, Bundestagsabgeordnete von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, warnte in einer kurzen Ansprache vor einem weiteren Abwärtstrend im Schienenfernverkehr: "Die Bahn setzt vor allem auf kurzfristige Rendite. Dass das Netz marode ist, Fachleute fehlen und bedeutende Städte wie Trier abgehängt werden, spielt für den Bahnvorstand anscheinend keine Rolle. Die Bahn steht im Wettbewerb mit Auto, Flugzeug und mittlerweile auch Fernbussen. Wenn es so weitergeht, wird sie ihn verlieren.“
Unterstützung für den Protest gegen das Ende des Schienenfernverkehrs kam auch von der GRÜNEN Landtagsfraktion. Die verkehrspolitische Sprecherin, Jutta Blatzheim-Roegler, die krankheitsbedingt nicht persönlich anwesend sein konnte, stellte in einer schriftlichen Stellungnahme vorab klar:
„Die Bundesregierung und insbesondere ihr Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) tragen die Verantwortung für die Abkopplung Triers vom Fernverkehr der Deutschen Bahn AG. Alleine der Bund ist zuständig für die Organisation des Bahn-Fernverkehrs und schiebt die Verantwortung wie im Falle der Anbindung Triers verantwortungslos auf die Landesregierung ab.“
In ihrer Kritik verwies die Verkehrsexpertin der GRÜNEN auf Artikel 87e, Abs. 4 des Grundgesetzes. Dieser sieht ganz klar vor, dass der Bund eine Gewährleistung für eine Bedienung von Oberzentren und größeren Mittelzentren mittels Bahn-Fernverkehr hat. „Indem der Bund stattdessen aber den Fernbus-Markt bei ungleichen Wettbewerbsbedingungen liberalisiert, verschlechtert er selber künstlich den Markt für die umweltfreundliche Schiene.“
Den Vorwurf, das Land habe mit Einführung des Rheinland-Pfalz-Taktes Fernverbindungen unrentabel gemacht, weisen die GRÜNEN entschieden zurück. Das Gegenteil ist der Fall: Weil die Bahn über Jahre hinweg keine klaren Aussagen zum Fernverkehr an der Mosel gemacht hat, sah sich das Land in der Pflicht, mit Hilfe von Nahverkehrszügen drohende Lücken zu schließen.
„Erschwerend kommt hinzu, dass der Bund keine ausreichenden Mittel zur Verfügung stellt, um Ersatzverkehre bereitzustellen. So fährt man die Schiene an die Wand und darf sich nicht wundern, wenn die Kunden wieder auf den eigenen Pkw zurückgreifen oder in den Fernbus wechseln. Diese Entwicklung widerspricht allen Regeln der Vernunft. So gelingt keine umweltfreundliche Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene.“
Hintergrund:
Diese Verbindungen werden sich ab dem 14. Dezember 2014 verschlechtern:
Richtung Luxemburg
Richtung Köln
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