FNP: Grüne kritisieren Bedarfsermittlung für Wohnbauflächen

30.04.15 –

Die Ratsfraktion Bündnis 90/Grüne fordert eine realistische Bedarfsermittlung, einen höheren Anteil an Mehrfamilienhäusern und mehr Prävention für Verkehrs- und Luftbelastungen.

In der letzten Ratssitzung lehnte eine Mehrheit des Rates die Offenlegung der städtischen Vorlage zum Flächennutzungsplan (FNP) ab, da erheblicher Beratungsbedarf besteht.

Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen weist nun auf gravierende Unstimmigkeiten bei der Berechnung der Flächenbedarfe hin. 

Dazu Peter Hoffmann, umweltpolitischer Sprecher: „Wir zweifeln die Berechnungsmethode der Stadt an. Die angenommene Einwohnerzahl von 110.000 in 2025 ist schon bald erreicht.

Folgerichtig setzt die übergeordnete Raumordnungsplanung einen Flächenbedarf von etwas mehr als 44 ha an, während die Trierer Verwaltung in ihrem Entwurf einen grob abweichenden Bedarf von 120 ha annimmt. Dies ist nicht nachvollziehbar. 

Hoffmann weist auf einen weiteren Kritikpunkt hin:  „Fast 95 % der neuen Flächen sind für Ein- und Zweifamilienhäuser vorgesehen. Dies steht der Forderung nach bezahlbarem Wohnraum für viele Menschen völlig entgegen. Der im Entwurf vorgesehene große Anteil an Einfamilienhäusern spielt zudem eine erhebliche Rolle bei dem vorgesehenen Flächenverbrauch, denn viele Einfamilienhäuser ergeben große Flächenbedarfe“, argumentiert der Grüne weiter. 

„Die von der Stadt ermittelten Zahlen beruhen auf Datenmaterial, das für ganz Deutschland erhoben wird. Dies wird der besonderen Situation in der Stadt nicht gerecht. Wohnen im Einfamilienhaus wird stark nachgefragt und wir sollten viel stärker innovative flächensparende Konzepte entwickeln, aber dafür darf der Anteil an günstigerem Wohnraum in Mehrfamilienhäusern nicht derart vernachlässigt werden“, so der Grüne Sprecher. 

Hoffmann weiter: „Zum Problem des knappen Wohnraumes kommen erhebliche ökologische Belastungen für die Anwohner hinzu. Bei der Verkehrsplanung im Rahmen der Erschließung der Höhenstadtteile, wurden gravierende Fehler gemacht. Es gibt aktuell kein Konzept zur Lösung des zu erwartenden Verkehrsproblems - alleine am Kreisel an den Kaiserthermen werden im Rahmen der städtischen Planung mehrere Tausend zusätzliche Fahrzeuge prognostiziert.“ 

Lärm, Abgase und Staus stellten schon heute eine große Belastung für die Anwohner dar. Wichtige Flächen zur Erholung und für die Frischluftzufuhr werden nach Auffassung der Grünen wegfallen. Die ohnehin schwierige Lage im Talkessel werde sich stark verschlechtern.

 Aus dieser Kritik ergeben sich für die Fraktion eindeutige Forderungen: 

  • Die Verwaltung hat eine realistische Bedarfsermittlung anzuwenden.
  • Die Gesamtgröße der Flächen ist zu reduzieren.
  • Insbesondere dort, wo eine Ausweisung eine erhebliche Mehrbelastung für Anwohner und Umwelt      bedeutet, müssen Flächen völlig gestrichen oder massiv verkleinert werden.     
  • Der Anteil der Fläche für Mehrfamilienhäuser ist deutlich zu erhöhen
  • Leerstehende Wohnungen und Gewerbeflächen müssen reaktiviert und die zahlreichen Möglichkeiten      zur Nachverdichtung genutzt werden.
  • Die Bedingungen für ÖPNV und Radverkehr sind deutlich zu verbessern.

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