Spagat zwischen Sicherheit, Aufenthaltsqualität und Erreichbarkeit der Innenstadt optimal gestalten

Presseinformation Trierer Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen zum neuen Sicherheitskonzept der Stadt Trier

12.07.24 –

Das Herz unserer Stadt Trier ist unsere Fußgängerzone. Diese erfreut sich bester Beliebtheit. So gehört die Simeonstraße zu den Straßen mit der höchsten Passantenfrequenz in Deutschland (986.537 Passanten im Monat Dezember 2023). Brot-, Fleisch- und Johann-Philipp-Straße schaffen es deutschlandweit unter die TOP 150 (Quelle: Hystreet).

Damit die vielen Passanten in Trier sicher und angenehm flanieren können, hat die Stadtverwaltung im März die Fußgängerzone weitere Teile des vom Stadtrat vor dem Hintergrund der Amokfahrt vom 1. Dezember 2020 beschlossenen Sicherheitskonzepts umgesetzt. So wurden weitere Poller installiert, die Lieferzeiten angepasst, und auch die Neustraße gehört seitdem dazu.

Vor allem die Änderung der Lieferzeiten wird von Handel und Gastronomie kritisch gesehen. Deshalb hat sich die Stadtratsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen gefreut, dass IHK Trier, Handwerkskammer und City-Initiative Trier mit Verwaltung und Kommunalpolitiker*innen im sehr gut gefüllten Kasino am Kornmarkt in den Dialog gegangen sind. Denn es gilt, den notwendigen Spagat zwischen Sicherheit, Aufenthaltsqualität und Erreichbarkeit der Innenstadt optimal zu gestalten.

„Wir nehmen die bei der Veranstaltung hervorgebrachten Bedenken und die gemachten Erfahrungen von Handel und Gastronomie ernst“, sagt Dr. Anja Reinermann-Matatko, Sprecherin für Mobilität, Klima und Umwelt in der Grünen Stadtratsfraktion.

„Wichtig ist uns, dass die Änderungen im Straßenraum wie Markierungen und zusätzliche Hinweisschilder zügig deutlich sichtbarer werden.“ Dies betreffe Ladezonen ebenso wie den Wegfall von früher als Parkplatz genutztem Straßenraum.

„Wir erkennen die Problematik der Nebenstraßen, die mit der Neustraße zur Fußgängerzone wurden“, erklärt Reinermann-Matatko. „Wir brauchen eine Lösung, die nicht dazu führt, dass die Neustraße einen Rückschritt erfährt.“ Die Grüne Fraktion unterstützt eine Prüfung, ob wie früher Bewohnerparken oder zusätzliche Lademöglichkeiten umgesetzt werden können, wenn die entsprechenden Rahmenbedingungen mit bedacht werden. Konkret: Nullstellen an den Kreuzungen zur Neustraße. Ebenso sind alternative Nutzungen, z.B. im Zusammenhang mit dem Ausbau der Tufa oder als temporärer Aufenthaltsraum durch das Angela-Merici-Gymnasium zu prüfen.

Um die Liefersituation zu verbessern, sollte die Verwaltung auf spezifische Bedürfnisse, z.B. von Möbelgeschäften, mit klaren, auf Nutzergruppen angepassten Regelungen reagieren. Dies sollte im Rahmen der bereits umgesetzten Maßnahmen auf technischem Wege erfolgen.

Die Grüne Fraktion hält die nun geltenden Lieferzeiten für sinnvoll. „Wir sind jedoch auch der Ansicht, dass eine Ausfahrt aus der Fußgängerzone in einer Kulanzzeit von maximal 30 Minuten nach der letztmöglichen Einfahrt möglich sein soll“, sagt Reinermann-Matatko. Trier sollte sich dabei an anderen Städten orientieren. Einer Ausweitung der Lieferzeiten stimmt die Fraktion nicht zu.

Die Grünen unterstützen die aktuell startende Erarbeitung des City-Logistik-Konzepts als wichtiger Schritt der Innenstadtentwicklung, bestätigt Anja Reinermann-Matatko. Denn viele der genannten Probleme könnten durch die Nutzung anderer Transportmittel als PKW und LKW, etwa E-Lastenräder oder andere elektrisch unterstützte Transportmittel, aber auch Micro-Hubs, gelöst werden.

Die Grüne Fraktion erwarte vom Innenstadt-Dezernenten, dass bei künftigen Innenstadt-Maßnahmen konkrete Gespräche mit Handel und Gastronomie sowie sonstigen in besonderem Ausmaß betroffenen City-Akteuren geführt werden, bevor Maßnahmen umgesetzt werden. Viele der an der Veranstaltung genannten Aspekte wären im Vorfeld zu lösen gewesen.

Nach der Umsetzung der ersten Mehrfach-Poller-Reihen zeigt sich, dass das aus Sicherheitsaspekten geborene Konzept einer Überarbeitung bedarf. „Wir teilen die Auffassung, dass nicht stur am Konzept festgehalten werden sollte, sondern Anpassungen vorgenommen werden“, sagt Anja Reinermann-Matatko. Dabei sollten sowohl die verkehrlichen als auch die Sicherheitsaspekte hinreichend beachtet werden. „Das unmittelbar nach der schrecklichen Amokfahrt entwickelte Konzept war aus der damaligen Situation heraus ein folgerichtiger Schritt.“ Aufgrund der nun gemachten Erfahrungen sei es an der Zeit, die Abwägung zwischen Hochsicherheitspollern und Gestaltungselementen/einfachen Pollern erneut zu führen.

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Mobilität | Pressemitteilung | Sicherheit | Stadtratsfraktion | Wirtschaft

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