Dieser alte Liedtext stimmt heute wohl nicht mehr. Heute macht man das alles mit Krediten. Der EZB sei Dank. Sparen bringt nichts, also anlegen. Am besten in Immobilien. Der Markt boomt: 100 Quadratmeter-Eigentumswohnung in guter Lage für 500.000 Euro. Da verdienen sich einige eine goldene Nase.
17.09.19 –
Dieser alte Liedtext stimmt heute wohl nicht mehr. Heute macht man das alles mit Krediten. Der EZB sei Dank. Sparen bringt nichts, also anlegen. Am besten in Immobilien. Der Markt boomt: 100 Quadratmeter-Eigentumswohnung in guter Lage für 500.000 Euro. Da verdienen sich einige eine goldene Nase.
Dem wollte die Verwaltung mit einem neuen Baugebiet am Brubacher Hof entgegenwirken. Beste Lage mit Blick ins Grüne. Nun ist Brubach Geschichte. Die Verwaltung konnte die Mehrheit des Rates nicht überzeugen. Ungeklärte Fragen der Ökologie und des Naturschutzes standen im Raum. Fehler der Vergangenheit in Sachen Verkehrserschließung wiederholten sich. Man war in einem städtebaulichen Denken der 70er Jahre hängengeblieben.
Der Beschluss zu Brubach ist noch keine drei Wochen her, da geben die unterlegenen Parteien den Grünen die Schuld an steigenden Immobilienpreisen. Kaum ein Tag vergeht, in dem nicht in der Presse ein apokalyptisches Szenario an die Wand gezeichnet wird: Junge Familien wandern massenhaft in Umland ab. Pendlerströme aus dem Umland werden zu einem Verkehrschaos führen. Das Jammern und Wehklagen ist groß.
Und wer freut sich über diese Jammerei? Diejenigen, die mit dem Bauboom ihr Geld verdienen. Je mehr eine Krise herbeigeredet wird, desto mehr Panik auf der Seite der Käufer*innen. Dabei hat Trier Bauland. Zwar knapp, aber ausreichend. Langenberg (Zewen/Euren) und Ruwer-Zentenbüsch liegen bereit und sind auch von den Ortsbeiräten gewünscht. Diese Gebiete hat man in der Vergangenheit schlecht geredet, weil man unbedingt Brubach wollte. Nun wird es höchste Zeit, mit dem Jammern aufzuhören und an die Arbeit zu gehen. Da möchte man doch der Verwaltung zurufen „Schaffe, schaffe, Häusle baue".
Richard Leuckefeld