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06.03.12 –
„Das ist voll die alte Tante, die ist bestimmt schon dreißig", so ein Jugendlicher in der Bahn.
Das ist zunächst einmal lustig, weist aber auf eine entscheidende Tatsache hin: Im Stadtrat sitzen fast nur Menschen, die für Jugendliche unglaublich alt sind. Selbst die Jüngeren gehen eher auf die vierzig zu.
Nun haben viele von uns regelmäßig Kontakt zu Jugendlichen und Lebenserfahrung kann ein Vorteil sein. Trotzdem haben wir Defizite, was den Umgang mit Jugendlichen umgeht. Zumeist nehmen wir sie nur wahr, wenn es ein Problem gibt.
Wenn sich viele von Ihnen auf dem Hauptmarkt betrinken. Wenn sie im Rathaus gegen die Schließung der Skater- oder der Eissporthalle protestieren.
Die angeblich unpolitischen Jugendlichen sind durchaus politisch aktiv, im Protest gegen Acta oder beim Bildungsstreik. Auf kommunaler Ebene werden die Proteste erst in jüngster Zeit lauter – und erfahren wenig Resonanz. Denn trotz aller Einigkeit, die Skaterhalle erhalten zu wollen, fehlen immer noch Gebäude und Geld, um das Gebäude instand zu setzen.
Dasselbe gilt für das TriKi-Büro und damit auch für das Jugendparlament. Im Sozialetat ist wenig zu holen: Die meisten Kosten sind verpflichtend, der Etat für Sport ist klein. Wenn wir etwas für Jugendliche tun wollen, müssen wir auf andere Dinge verzichten.
Mehr Geld für Jugendliche heißt weniger Geld für Erwachsene. Aber wir müssen noch mehr tun: Zuhören.
Um mit dem Geld das zu tun, was Jugendliche wollen, anstatt das zu tun, was wir denken, was Jugendliche wollen.
Christiane Wendler
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