in Dezernatsausschuss III verwiesen
Trierer Weihnachtsmarkt nachhaltig, ökologisch und gerecht gestalten!
Die Verwaltung wird beauftragt, ein Konzept zu erstellen, mit dem der Trierer Weihnachtsmarkt ab dem Jahr 2022 nachhaltig, ökologisch und gerecht gestaltet werden kann. Im Einzelnen sollen die folgenden Ziele verfolgt und zumindest mittelfristig erreicht werden:
1. Zur Vermeidung von Abfall wird das bestehende Pfandsystem auf alle Speisen und Getränke, die zum Verzehr auf dem Weihnachtsmarkt angeboten werden (Besteck, Teller, Schalen usw.), ausgedehnt.
2. Produkte, die ganz oder teilweise durch Sklaven- oder Kinderarbeit hergestellt wurden, dürfen nicht angeboten werden.
3. Dies gilt auch für Produkte, die aus Massentierhaltung stammen.
4. Zur Vermeidung von Transportwegen sollen Produkte aus regionaler Herstellung bevorzugt angeboten werden. Sofern Produkte, die mit einem anerkannten Bio-Siegel oder Fair-Trade Siegel versehen sind, erhältlich sind, sollen diese angeboten werden.
5. Es sollen Maßnahmen ergriffen werden, den Verbrauch von Energie und die Menge des entstehenden Abfalls zu reduzieren.
6. Ein gleichberechtigter Zugang zum Weihnachtsmarkt für alle Menschen muss Teil des Konzeptes sein. Daher müssen bestehende Barrieren weiter abgebaut oder zumindest verringert werden.
7. Die Betreiber der Stände sollen nach Möglichkeit durch positive Anreize von einer Teilnahme am Konzept überzeugt werden.
8. Ein der Höhe nach noch festzulegender Teil der Einnahmen aus Standgebühren wird dazu verwendet, Maßnahmen aus dem Aktionsplan Entwicklungspolitik zu finanzieren.
Dieses Konzept soll bis zum 31.12.2019 erarbeitet und dem Stadtrat zur abschließenden Entscheidung vorgelegt werden.
Begründung
Im Jahr 2021 läuft der Vertrag mit dem derzeitigen Veranstalter des Trierer Weihnachtsmarktes aus. Dies bietet die Chance, den Markt neu aufzustellen. Insbesondere hat die Stadt Trier nunmehr die Möglichkeit, zu definieren, wie sie sich seine Ausgestaltung vorstellt. Vor dem Hintergrund, dass Trier bereits „Fair Trade“ Stadt ist, jeweils einen Aktionsplan „Entwicklungspolitik“ und „Inklusion“ erarbeitet hat und sich auch darüber hinaus verstärkt um nachhaltige, ökologische und ressourcensparende Politik bemüht, wäre nicht nachzuvollziehen, dass dies ausgerechnet auf dem Weihnachtsmarkt keine Bedeutung haben soll.
Das Projekt, den Trierer Weihnachtsmarkt nachhaltig, ökologisch und gerecht zu gestalten, stellt eine große Herausforderung dar. Dies insbesondere deshalb, weil eine sehr große Zahl von Anbietern eine breite Produktpalette anbietet.
Deshalb ist es sinnvoll und notwendig, den Rahmen bereits jetzt zu beschreiben, um ein Zeitfenster von drei Jahren für die Erarbeitung und Umsetzung eines tragfähigen und akzeptierten Konzeptes zu haben.
Es ist zur Steigerung der Akzeptanz ausdrücklich gewünscht, dass sich die Standanbieter auf Grund von positiven Anreizen und nur ausnahmsweise auf Grund von verpflichtenden Vorgaben beteiligen. Solche Anreize können in einer bevorzugten Vergabe von Standplätzen, gestaffelten Standgebühren oder der Bewerbung des jeweiligen Standes als Teilnehmer des Konzept bestehen.
Insofern soll dieser Antrag der Verwaltung keine Vorgaben machen, sondern ihr die Suche nach guten Lösungen anvertrauen.
Bernhard Hügle
Fraktionsvorsitzender
Nach Beratungen im Dezernatsausschuss III und einem weiteren Gespräch mit Herrn Dezernenten Schmitt am 09.09.2019 erhielt unsere Fraktion Ende September 2019 folgende schriftliche Antwort