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14.07.16 –
Sehr geehrte Damen und Herren,
weshalb behandeln wir heute diese Vorlage?
Wie mehrfach von OB Leibe öffentlich erklärt, hat das Theater Trier in den Haushaltsjahren 2015 und 2016 jeweils ein Minus von ca. 1,3 Mio Euro zu verzeichnen.
Wie ist das zu erklären?
Für 2015 zeigt eine Überprüfung, dass beim Übergang der Intendanzen Weber/Sibelius, bereits im 1. HJ ist ein viel zu großer Teil des Jahresbudgets verausgabt war.
Für 2016 ergibt die Analyse des Defizits dass, die vom Intendanten nicht zu beeinflussende Aufwendungen größtenteils der Grund sind:
1. Der Architektenwettbewerb und Machbarkeitsstudie Theater Mieterhöhung laut interner Leistungsverrechnung weit über 300.000,-
2. nachträgliche Kürzung des HHbudgets (1. Nachtrag Nov. 2015) 310.000,-
3. prognostizierte Mindereinnahmen bei Eintrittsgeldern von 400.000,-
4. geplante Aufwendungen für Klageverfahren ehem. Mitarbeiter 350.000,-
Zudem musste die Personalkostensteigerung von 2,7% ebenfalls kompensiert werden. So relativiert sich die öffentlich diskutierte Summe von 1,3 Mio erheblich.
Meine Damen und Herren,
interessiert Sie die Auseinandersetzung mit den Fakten nicht?
Stattdessen wurde im Steuerungsausschuss ein Amtsleiter auf nie da gewesene unflätige Art und Weise persönlich angegriffen. Diese Tiraden waren dem Gremium nicht angemessen und eine Beleidigung für alle Anwesenden.
Wieso wurde in der Amtsleiter anstelle seines vorgesetzten Dezernenten angegriffen? Und das, wo doch beim Dezernat der Fehler im System liegt! Der Kulturdezernent war doch bis vor kurzem zu keinem Moment in der Lage zu sagen, wie es um die Budgeteinhaltung in seinem Haus steht.
Sie, meine Damen und Herren, machen Herrn Sibelius persönlich verantwortlich. Das ist nicht fair!
Da kann ich nur sagen: Herr Egger, Sie haben dem Kulturausschuss auf Nachfragen immer wieder versichert "Alles ist im grünen Bereich." obwohl Sie selbst im Nebel stocherten. Gleichzeitig haben Sie keinerlei Initiative gezeigt diesen Missstand zu beseitigen.
Und was macht unser Oberbürgermeister als man die Lage erahnt? Er verkündet mal eben bei einer Pressekonferenz eine grundlegende Stellenveränderung; einer Stelle der ein Ratsbeschluss zu Grunde liegt!
Aber wie soll es nun weitergehen? Meine Damen und Herren, Sie stellen sich vor, dass ein Verwaltungsleiter dafür sorgen kann, dass es künftig zu keinen Budgetüberschreitungen mehr kommen wird. Das halte ich für absolut illusorisch. Außer Sie möchten einen Zauberer einstellen! Oder jemand der Wunder bewirken kann?
Diese Stelle, besetzt mit einem reinen Finanzer, wurde schon mehrfach von mir gefordert. Und zwar bereits vor einem Jahr in den Diskussionen zur Geschäftsordnung der zu gründenden AÖR. Als Finanzvorstandsmitglied sollte er den Generalintendanten unterstützen.
Aber nun soll das Theater von dem Intendanten und einen Verwaltungsleiter gemeinsam, also gleichberechtigt, geführt werden. Es ist wie ein Déja-vu!
Das hatten wir doch schon! Und wie lief es? Es lief so fantastisch gut, dass sich der Rat bei der Ausschreibung der Intendanten-Stelle 2013 gegen eine Fortsetzung dieser Struktur aussprach. Man wollte einen Intendanten mit Managementschwerpunkt und hat ihn auch in Herr Sibelius gefunden.
Und damit das klar ist: Meine Fraktion traut Herrn Sibelius nach wie vor das zu, wofür die Findungskommission ihn ausgesucht, und der Rat ihn einstimmig gewählt hat.
Doch nun nach dem "rein in die Kartoffeln" geht es mit dieser Vorlage wieder "raus aus den Kartoffeln".
Da fällt mir nur ein Ausspruch von Albert Einstein ein: "Die Definition von Wahnsinn ist immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten."
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.
Die vom Dezernat zur Verfügung gestellten Unterlagen und Tabellen stellen wir gerne auf Anfrage zur Verfügung.
Petra Kewes
Kategorie
Finanzen | Kultur | Reden | Stadtratsfraktion
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