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14.03.13 –
Der Stadtrat möge beschließen:
Die Stadtverwaltung verzichtet beim Bau und der Ausstattung von öffentlichen Gebäuden so lange auf den Einsatz von Produkten, die Nanotechnologien enthalten, bis eindeutige Forschungsergebnisse mögliche Risiken und Gefahren für Mensch und Natur ausschließen.
Begründung:
Was sind Nanotechnologien?
Nanopartikel sind mit dem Auge nicht mehr wahrnehmbare Partikel, die heute vielen Produkten beigesetzt werden. Beispielsweise sind sie enthalten in „selbstreinigenden“ Fenstern, Fassaden oder Dächern (Beschichtung mit Titandioxid). Sanitärobjekte mit Lotuseffekt sind mit Nanotechnik beschichtet. Farben, die antimikrobiell ausgerüstet sind, wird u.a. Nanosilber beigemischt. Nanosilber wird auch häufig eingesetzt bei Wandfarben, Antischimmelanstrichen, Beschichtungen und Lacke im öffentlichen Bereich wie Griffe im öffentlichen Nahverkehr, Rolltreppenlaufbänder, Einkaufswagen und vielem mehr. Baumaterialien, die unangenehme Gerüche reduzieren oder abbauen, enthalten z.B. Aluminiumsilicate. Auch viele Solarzellen werden heute mit Nanomaterial beschichtet.
Welche Gefahren gehen von Nanotechnologien aus?
Nano-Bestandteile sind mehr als 1.000-mal kleiner als der Durchmesser eines Menschenhaares. Nanomaterialien reagieren anders, als größere Teile desselben Stoffes. Daher können sie reaktiver oder toxischer wirken, leichter oder anders vom Körper aufgenommen werden und natürliche Schutzbarrieren wie die Plazentaschranke oder die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Nanopartikel können sowohl oral als auch über die Atmung, über die Haut oder embryonal aufgenommen werden. Ferner besteht das Risiko einer Anreicherung des Stoffes im Organismus und daraus folgenden Langzeitschäden. Möglich sind Schädigungen am Erbgut, Organschäden, Entzündungen, Tumore und Krebs, sowie allergische Reaktionen. Anstatt Risikoforschung im Vorfeld, erfolgt derzeit durch die unbegrenzte Vermarktung von Nanoprodukten ein Feldversuch am Menschen. Über all das ist die Öffentlichkeit nicht informiert.
Aktueller Sachstand der Forschung zur Risikofolgenabschätzung der Nanotechnologien
Wissenschaftler befürchten, dass wie bei der Asbestbewertung die Risiken erst viel zu spät berücksichtigt werden. Bei Asbest- oder PCB-Belastungen können wir bei der Sanierung z. B. die Materialien ausbauen, Fugen auskratzen oder Filter einsetzen. Bei Nano-Produkten ist es vollkommen ungeklärt wie verfahren werden kann. Für Nanoprodukte gibt es bis jetzt kein Sanierungsverfahren. Neben Wissenschaftlern und den Umweltverbänden sieht auch der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) - das Beratungsgremium der Bundesregierung-, die Risiken. Die Experten forderten die Regierung in einem Gutachten auf, die Gefahren besser untersuchen zu lassen und notfalls Gesetze und Auflagen nachzubessern. Auch das Bundesumweltministerium gesteht ein: „Die Wirkung der Nanomaterialien in der Umwelt und mögliche gesundheitliche Risiken sind derzeit noch kaum erforscht.“
Im Hinblick auf gesundheitliche Vorsorge und unkalkulierbare Sanierungsfälle und den damit verbundenen Kosten halten wir es für absolut notwendig, vorerst auf Nanoprodukte zu verzichten und bitten Sie, unserem Antrag zuzustimmen.
Mit freundlichem Gruß
Anja Reinermann-Matatko
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