Busbeschleunigung ist wirtschaftlich!

Rede von Thorsten Kretzer zum Ampelantrag „Maßnahmen zur Busbeschleunigung im Stadtgebiet“ im Stadtrat Trier am 31.01.2024

02.02.24 –

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
werter Stadtvorstand,
liebe Kolleginnen der demokratischen Fraktion hier im Saal,
sehr geehrte Damen und Herren hier im Saal und zu Hause an den Bildschirmen.

Dieser Antrag erfindet das Rad nicht neu. Aber ab und zu muss man das wieder aufpumpen damit es rund rollt und weitergeht. Und das ist Ziel und Zweck dieses Antrages. Wir wollen die bestehenden Vorschläge, die es schon gibt, zur Busbeschleunigung nutzen. Wir alle wissen, und das ist häufig genug diskutiert worden, dass es einige grundlegende Punkte gibt für die Attraktivität des ÖPNV. Dazu gehört der Preis. Dazu gehört die Verfügbarkeit, und dazu gehört natürlich auch die
Geschwindigkeit. Beim Preis wurde ein großer Schritt mit dem Deutschlandticket gemacht, die Verfügbarkeit ist hier im Stadtgebiet sehr gut, sowohl was die Bushaltestellen als auch den Takt anbelangt. Wir sind gerade erst wieder bei dem Ranking in der Wirtschaftswoche für die Anzahl der Bushaltestellen hier in der Stadt gelobt wurden und kamen da auf die vorderen Plätze.

Das, wo es noch etwas hapert, ist bei der Geschwindigkeit. Und da möchte ich mich konzentrieren da drauf, dass wir uns einfach mal anschauen: Was bedeutet das auch für die Wirtschaftlichkeit von Busbetrieben?

Wenn ich mir die Linie 3 angucke, die von der Anfangs-zu-Endhaltestelle circa gerundet 50 Mal am Tag fährt und in die andere Richtung zurück auch nochmal 50 Mal. Das ist das 100 Mal am Tag. Wenn ich auf der Strecke fünf Minuten einspare, bin ich bei über acht Stunden. Das ist eine Arbeitsstelle. Bei einem Arbeitgeberbrutto-Durchschnitt für einen Busfahrer in Deutschland von 3.600 Euro sind wir bei 40.000 Euro im Jahr, die wir einsparen können. Wenn man die Linie 13, die auf einer ähnlichen Strecke fährt, da auch die fünf Minuten nehmen, sind's schon 80.000 Euro. Und wenn wir sagen, es sind sechs Minuten, die eingespart werden können, sind das 100.000 Euro nur auf zwei Linien, die wir jährlich einsparen können und die wir natürlich an anderer Stelle sinnvoller einsetzen können.
Wir als Stadt müssen ja auch die Defizite, die in den Busbetrieben da sind, entsprechend ausgleichen,
beziehungsweise die werden dann über den Querverbund ausgeglichen. Aber dieses Geld können wir entweder für weitere Linien einsetzen oder einsparen. Und gerade auch in Zeiten, in denen wir einen Fachkräftemangel haben, in denen wir händeringend nach Busfahrerinnen und Busfahrern suchen und die auch aus dem Ausland anwerben, wäre es natürlich sträflich, diese Potenziale, die sich in der Busbeschleunigung bieten, nicht zu nutzen. Darauf zielt unser Antrag.
Wir möchten uns an der Stelle auch bedanken für die Rückmeldungen die wir bekommen haben aus dem Stadtvorstand. Wir mussten den Antrag etwas anpassen, damit er auch rechtlich zulässig ist. Wir haben die Vorschläge aus Verwaltung und SWT hier mit reingeschrieben, die auch schon durch die Gremien sind. Aber die Verwaltung ist natürlich frei da drin, auch Vorschläge, die von anderen Akteuren in Trier schon gemacht wurden, wie zum Beispiel dem VCD, der ein dezidiertes Papier erstellt hat, mit aufzunehmen und zur Abstimmung zu geben.

Danke sehr.

Thorsten Kretzer
Sprecher für Mobilität und Energie


Hier könnt ihr euch die Rede als Video ansehen.

Kategorie

Mobilität | Reden | Stadtratsfraktion

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