
15.05.18 –
Armer Mohr*!
Wenn die Trierer Marx ehren wollen, gehen sie in die Kirche. Unter dem Kreuz der Basilika wurden die Festreden zum 200sten Geburtstag von Karl Marx gehalten. Für all diejenigen,
die sich mit Marx intensiver beschäftigt haben, ein gewöhnungsbedürftiger Anblick.
Wundern würde Marx sich auch über seinen Festredner. Jean-Claude Juncker, der Vertreter des steuerbegünstigten Turbokapitalismus, zeigte, dass er nicht viel von Marx hält oder ihn nicht kennt. Er redete mehr über sich und seine Arbeit, um am Ende zu der Erkenntnis zu kommen, dass Nell-Breuning der bessere Marx war.
Etwas peinlich auch die anschließende Gesprächsrunde zwischen Kurt Beck (SPD), Katarina Barley (SPD), Beatrix Bouvier (SPD) und Stephan Ackermann (Katholische Kirche).
Wie es zu dieser „ausgewogenen“ Zusammensetzung kam, bleibt Geheimnis des Veranstalters. Frau Barley konnte lediglich ihre frühere Mitgliedschaft bei den Jusos als Legitimation ihrer Marxkenntnisse aufweisen.
Über Marx sprach man wenig. Gemeinsam war allen die Betroffenheit über die Ungerechtigkeit auf der Welt. In Anlehnung an ein Marx-Zitat war man versucht ihnen zuzurufen „Es kommt nicht darauf an Betroffen zu sein – es kommt darauf an die Zustände zu verändern“. Lediglich bei Frau Bouvier blitzten ihre profunden Marxkenntnisse auf.
Aber sie kam im Gegensatz zu Kurt Beck und Bischof Ackermann kaum zu Wort.
Untermalt wurde das alles von schwerer Orgelmusik, die ein wenig
an eine Totenmesse erinnerte. Gerne hätte ich einmal gehört, wie die Internationale auf der wunderbaren Basilikaorgel klingt.
Am Ende bleibt das flaue Gefühl:
„Der Mohr hat sein Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen“.
Richard Leuckefeld
*Mohr war der Spitzname von Karl Marx
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