Antrag zur Einrichtung einer hauptamtlichen Queerbeauftragte*n-Stelle in der Stadtverwaltung Trier

17.09.25 –

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die Fraktionen von CDU, Bündnis90/Die Grünen und FDP im Stadtrat Trier bitten, den folgenden Antrag auf die Tagesordnung der Stadtratssitzung am 17. September 2025 zu nehmen:

Der Stadtrat möge beschließen:

1. Die Stadt Trier richtet eine hauptamtliche, unbefristete Stelle für eine*n Queerbeauftragte*n ein. Der Stellenumfang beträgt 0,5 VZÄ. Es handelt sich um eine Querschnittsaufgabe. Die Besetzung soll zum 01.01.2026 erfolgen.

2. Die Aufgaben der*des Queerbeauftragten umfassen insbesondere:

  • Analyse und Bewertung von gesellschaftlichen Bedingungen für queere Menschen in der Stadt Trier zur Ausarbeitung eines Aktionsplans
  • Beratung und Unterstützung der Verwaltung und des Stadtrates (ergänzend zu den bestehenden und beizubehaltenden Angeboten des SCHMIT-Z e.V., die im Rahmen des Beratungsvertrages mit der Stadt Trier festgehalten sind)
  • Teilnahme an Stadtrats- und Ausschusssitzungen bei thematischer Überschneidung
  • Leitung von Gesprächs- und Informationsrunden zur Gleichstellung und Antidiskriminierung von queeren Personen (gerne in Zusammenarbeit mit der Frauenbeauftragten), d.h. u.a. zum Thema Gewalt gegen queere Menschen und entsprechender Gewaltprävention
  • Netzwerkarbeit auf kommunaler und bundesweiter Ebene (Austausch mit dem SCHMIT-Z e.V., weiteren queeren Gruppen und Vereinen der Stadt Trier und im Bundesnetzwerk der kommunalen LSBTIQ*-Stellen/-Beauftragten)

3. Die Anforderungen an die*den Queerbeauftragte*n beinhalten:

  • Ein abgeschlossenes geistes-, gesellschafts- oder sozial-wissenschaftliches Studium oder eine abgeschlossene Berufsausbildung im pädagogischen Bereich
  • Diskriminierungssensibilität und einen achtsamen Umgang mit Zuschreibungen, Namen und Pronomen
  • Umfassende fachliche Kenntnisse im Handlungsfeld geschlechtliche, sexuelle und romantische Vielfalt bezüglich der Lebensrealität queerer Personen und der entsprechenden Rechtslage
  • Intensive persönliche und fachliche Auseinandersetzung mit Queerfeindlichkeit, Intersektionalität und Mehrfachdiskriminierung

4. Die Stelle wird öffentlich ausgeschrieben. Die Verwaltung wird gebeten, sich im Auswahlverfahren im folgenden Rahmen zu bewegen:

  • Der SCHMIT-Z e.V. oder eine genau so bewährte und qualifizierte ehrenamtliche Institution queerer Menschen im Stadtgebiet Trier wird in die Vorauswahl der Bewerber*innen beteiligt. Eine Vertretung der Institution nimmt an allen Vorstellungsgesprächen teil. Die Vorlage enthält ein ausdrückliches fachliches Votum der beteiligten Institution, welches als Orientierungshilfe dient. Die Vorlage soll neben der*dem favorisierten Bewerber*in auch eine Empfehlung für weitere, geeignete Bewerber*innen enthalten. Der Haushalts- und Personalausschuss entscheidet in nichtöffentlicher Sitzung über die Vorlage.

Begründung:

Die Stadt Trier steht für Vielfalt, Gleichstellung und ein diskriminierungsfreies Miteinander. Um diesen Anspruch mit Leben zu füllen, braucht es eine verbindliche, strukturelle Verankerung queerer Perspektiven in Form einer queerpolitischen Fachstelle in der Verwaltung. Die Erfahrung aus anderen Städten wie Mainz oder Koblenz zeigen, dass eine solche Stelle entscheidend für die Unterstützung und Sichtbarkeit queerer Perspektiven ist.

Eine feste Ansprechperson innerhalb der Verwaltung sichert kontinuierliche Arbeit, institutionelle Vernetzung und eine kompetente Begleitung politischer und verwaltungsinterner Prozesse.

Eine öffentliche Ausschreibung gewährleistet eine Auswahl an qualifizierten Bewerber*innen mit spezifischem Fachwissen und diskriminierungssensibler Haltung. Angaben zu Geschlecht, Sexualität oder Familienstand sind keine Bewerbungsvoraussetzung. Die Auswahl erfolgt transparent, aber unter Berücksichtigung des Schutzes der persönlichen Daten der Bewerber*innen.

Sollten sich in Zukunft andere queere Vereine gründen, sind diese bei den Vorstellungsgesprächen ebenfalls in beratender Rolle äquivalent zum SCHMIT-Z e.V. zu berücksichtigen.

Mit dieser Stelle übernimmt die Stadt Trier Verantwortung für eine offene Stadtgesellschaft und setzt ein starkes Zeichen für queere Sichtbarkeit, Teilhabe und Antidiskriminierung. Dieser Antrag soll keine Auswirkungen auf den langjährig bewährten Beratungsvertrag mit dem SCHMIT-Z e.V. haben.

Finanzielle Auswirkungen:

Die Querschnittsfinanzierung der Stelle durch die fünf Dezernate sichert, dass der städtische Haushalt nicht zusätzlich belastet wird, sondern dass unbesetzte Stellenanteile, die ohnehin im Stellenplan verankert sind, genutzt werden.

Klimatische Auswirkungen:

keine

Kontakt Stadtratsfraktion

Rathaus / Fraktionsgebäude

Am Augustinerhof
54290 Trier

Tel.: 0651/718-4080

E-Mail: gruene.im.rat@remove-this.trier.de

 

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