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06.11.23 –
Lieber Stadtvorstand,
liebe Ratsmitglieder,
liebe Zuschauerinnen,
ich weiß, dieser Position werden vermutlich nicht alle Anwesenden in derselben Deutlichkeit zustimmen, aber wir leben im Patriarchat.
Dieses Konstrukt, welches den Mann über die Frau stellt, hält Geschlechter diskriminierende Strukturen in der Gesellschaft aufrecht und durchdringt die verschiedensten Bereiche des Lebens. Natürlich sind die patriarchalen Strukturen nicht mehr in der Deutlichkeit sichtbar, wie dies noch vor 50 oder 100 Jahren der Fall war.
Ja, Frauen können heute arbeiten gehen. Ja, Frauen können mittlerweile wählen gehen oder sich dazu entscheiden, keine Kinder zu bekommen. Dies heißt allerdings nicht, dass sie nicht weiterhin unter dem Patriarchat leiden.
Hier reicht ein Blick auf den Arbeitsmarkt, in die Politik oder die Führungsebene in Unternehmen. Aber auch ein Blick in die Medizin, das Bildungssystem oder familiäre Strukturen.
Frauen sind in unserer Gesellschaft strukturell unterrepräsentiert, welches unter anderem an den geschlechtsbezogenen Rollenerwartungen liegt. Jungen lernen früh, dass sie dominant, laut und konkurrenzorientiert handeln müssen, um sich im Wettstreit gegen ihre Geschlechtsgenossen durchzusetzen. Zeigen sie Gefühle, Überforderung oder Schwäche, wird dies mit Abwertung sanktioniert. Mädchen wiederum sollen zurückhaltend und ruhig sein, sich benehmen und freundlich sein. Im Erwachsenenalter setzt sich dies fort. Von Frauen wird erwartet, dass sie weich, herzlich und empathisch sind. Sie sollen nicht so laut sein und zu deutlich ihre Stimme erheben, denn sonst gelten sie als hysterisch oder zu fordernd. Männer wiederum gelten genau in solchen Situationen dann eher als durchsetzungsstark oder leidenschaftlich.
Dieser Ungleichbehandlung liegen keine vermeintlich naturgegebenen Unterschiede zugrunde, der Grund nennt sich Patriachat, und die Ausprägung nennt sich Sexismus.
Ich könnte hier nun zahlreiche weitere Beispiele aufzählen, wie sich diese Ungleichbehandlung im direkten Alltag zeigt. Allerdings fehlt mir hierzu heute leider die Zeit. Und nur, weil es immer wieder als Gegenargument genannt wird, natürlich leiden auch Männer unter dem Patriarchat. 94 Prozent der Gefängnisinsassinnen sind männlich. Drei von vier Alkoholabhängigen sind männlich. Und Männer begehen deutlich häufiger Suizid als Frauen.
Kritik am Patriarchat ist keine direkte Kritik an Männern, sondern an dem System, welches Menschen aufgrund ihres Geschlechts wirtschaftlich, politisch, persönlich und sozial benachteiligt. Besonders gefährlich werden die Auswirkungen patriarchaler Strukturen und Verhaltensweisen für Frauen und nicht in ihrer Person dann, wenn es um sexualisierte Gewalt und den Umgang hiermit geht. Die Zahlen hierzu kennen wir alle. Sie wurden auch hier im Rat regelmäßig genug zitiert.
Wie unsere Gesellschaft mit patriachalen Machtstrukturen und Vorwürfen sexualisierter Gewalt umgeht, zeigt sich auch diesen Monat unter anderem an dem fast ausverkauften Konzert des Sängers Till Lindemann in Trier. Unter anderem deswegen haben wir – gemeinsam mit der FDP und der SPD – den vorliegenden Antrag eingebracht.
Der Beitritt der Stadt Trier zum Bündnis gegen Sexismus sollte daher ein Appell an uns alle sein, uns mehr mit den Auswirkungen geschlechterbezogener Diskriminierung auseinanderzusetzen und uns deutlicher gegen Sexismus und sexualisierte Gewalt stark zu machen. Die Änderungswünsche der Linken nehmen wir gerne in unseren Antrag auf.
Vielen Dank.
Caroline Würtz
Sprecherin für Frauen und Gleichstellung
Kategorie
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Ein wichtiger Baustein dabei sind unsere Infostände, bei denen wir direkt mit den Menschen ins Gespräch kommen. Damit das gelingt, brauchen wir Euch – motiviert, engagiert und bereit, unsere Botschaften nach draußen zu tragen. Gemeinsam möchten wir sichtbar werden. Samstags am Pranger von 12 bis 16 Uhr.
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