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29.03.22 –
Zu Bischof Bernhard Stein liegt seit 2019 eine umfangreiche Studie vor (→ www.bischof-stein.de). Sie belegt eindeutig seine Mitschuld beim Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch Amtsträger der Kirche. Diese Mitschuld wird von niemandem im Rat bezweifelt. Trotzdem hat sich der Stadtrat letzte Woche vor einer Entscheidung gedrückt.
Denn die anderen Fraktionen wollen noch 6 Monate warten, bis ein Teil eines Kirchen-Gutachtens erscheint. Und in der Debatte wurde richtig festgestellt: Ohne unseren Grünen Druck würde das Teilgutachten nicht im Herbst, sondern erst in einigen Jahren erscheinen. Während dessen warten und leiden die Missbrauchsopfer unnötig weiter.
Der Staat hat schon zu lange die Salami-Taktik bei der Aufklärung der Missbrauchsfälle aus Ehrfurcht vor der Kirche geduldet. Die Politik muss endlich souverän entscheiden!
Denn die Kirchen-Kommission ist nicht unabhängig, sondern vom Bischof berufen und nur ihm gegenüber Rechenschaft pflichtig. Und als Chef dieser Kommission erklärte Prof. Gerhard Robbers in einer Anhörung des Stadtrats, dass seine Aufgabe die Bewertung von Bischof Stein aus kirchen-interner Sicht ist. Eine Empfehlung für die Frage nach der Benennung von Plätzen könne der Stadtrat folgerichtig nicht von seiner Kommission erwarten.
Trotzdem hoffen manche Kolleg*innen im Stadtrat, die Kirche würde ihnen im Herbst eine Entscheidung abnehmen. Doch dem ist nicht so! Die Umbenennung eines Platzes ist eine weltliche Aufgabe des Stadtrats und das damit verbundene Zeichen für die Missbrauchsopfer längst überfällig. Wir werden den Antrag in 6 Monaten erneut stellen.
Nancy Rehländer
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