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28.01.21 –
„Bischof Bernhard Stein hat in seiner herausragenden Funktion sexuellen Missbrauch vertuscht, gedeckt und durch Unterlassung begünstigt. Dies ist eine Tatsache und seit über 1 Jahr bekannt! Belegt durch eine umfassende Dokumentation der Missbrauchsopfer, Recherchen der Medien – vom Volksfreund über den SWR bis zur Süddeutschen Zeitung.
Niemand kann sich darauf berufen, nichts gewusst zu haben!
Angesichts dieser Tatsachen haben wir uns am 17. November 2020 an die anderen Fraktionen dieses Rates gewandt, in einer gemeinsamen Initiative vorzugehen, um symbolisch eine Aberkennung der Ehrenbürgerwürde sowie eine Umbenennung des Bischof-Stein-Platzes zu erreichen.
Außer von der SPD-Fraktion haben wir von keiner Fraktion eine offizielle Antwort auf unsere Initiative erhalten. Aber auch die SPD Fraktion sieht zurzeit einen Handlungsbedarf.
Konfrontiert mit ihrem Schweigen oder ihrer Ablehnung kam immer wieder der Hinweis, man wolle das Ergebnis der von Bischof Stephan Ackermann einberufenen Untersuchungskommission abwarten. Aber diese Kommission hat ihre Arbeit bis heute nicht aufgenommen, ihre Besetzung ist unklar und der Arbeitszeitraum wurde von Bischof Ackermann mit bis zu 6 Jahren angegeben.*
Außerdem hat sie die generelle Aufgabe der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauches im Bistum Trier. Die Rolle von Bischof Stein wird dabei als eher sekundär betrachtet.
Die Aufarbeitung des Missbrauches ist gegenüber den Angehörigen der katholischen Kirche ein notwendiger und überfälliger Schritt. Wir als Rat sind aber gegenüber allen Triererinnen und Trierern verantwortlich, unabhängig ob sie einer Glaubensgemeinschaft angehören oder nicht. Unser Handeln können wir nicht von Bischofs Gnaden bestimmen lassen.
Wir können den Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt nicht zumuten, dass jemand wie Bischof Stein weitere Jahre in den Annalen als Ehrenbürger geführt wird. Das man noch jahrelang über einen Platz gehen muss, der seinen Namen trägt.
Bischof Stein war das Ansehen der katholischen Kirche wichtiger, als das lebenslange Leid der Oper. Möglich war dies natürlich vor dem Hintergrund einer schweigenden und wegschauenden Gesellschaft. Auf dem Boden dieses Schweigens konnten viele Geistliche im Schoße der Kirchen ihren schlimmen Straftaten weiter nachgehen.
Erst als dieses Schweigen gebrochen wurde, war es möglich ein Klima zu schaffen, dass sexuellen Missbrauch erschwert, es ächtet und wenn möglich strafrechtlich verfolgt.
Fallen wir nicht in die Zeiten des Schweigens zurück. Verstecken wir uns nicht hinter der Arbeit einer langjährigen Kommissionsarbeit des Bistums.
Es wäre ein Armutszeugnis, wenn der Rat in dieser wichtigen Frage nicht eigenständig entscheidungsfähig wäre.
Unterstützen Sie die Einbringung dieses Antrages!
Die Pflicht des Rates ist es, Schaden vom Ansehen der Stadt Trier abzuwenden. Das sollten wir heute gemeinsam tun."
*TV 25.06.2020 –„Ackermann – bis zu 6 Jahren
Richard Leuckefeld
Kategorie
Kinder/Jugend/Familie | Reden | Soziales | Stadtratsfraktion
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