Es wird Zeit, dass wir eine Lösung für die Skater finden

Rede von Wolf Buchmann, Sprecher für Soziales, in der Stadtratssitzung am 7. Dezember 2023 zum gemeinsamen Antrag mit SPD- und FDP-Fraktion „Skatehalle in Trier“

11.12.23 –

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrter Stadtvorstand,
liebe Mitglieder der demokratischen Fraktionen,
liebe Gäste, insbesondere diejenigen, die hier heute von der Skatehalle diese Sitzung verfolgen,

lassen Sie mich zunächst mit einem Mythos aufräumen, nämlich mit dem, dass die Skater für irgendetwas dankbar sein müssten. Das Gegenteil ist richtig. Wir alle, die Verwaltung, der Stadtrat, die jungen Menschen und die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Trier müssen den Menschen, die sich in den letzten 14 Jahren in der Skatehalle engagiert haben, dankbar sein, weil das, was dort gemacht wird, ist Jugendarbeit vom Feinsten. Junge Menschen haben ein Hobby, einen Sport, in dem sie sich konzentrieren, in dem sie ihre persönlichen Fähigkeiten verbessern können, in dem sie sich aber auch ganz praktisch einbringen, indem sie zum Beispiel Rampen selber bauen, weil kein Geld da ist, um Rampen zu kaufen. Das ist Jugendarbeit, wie man sie sich wünscht.

Wir können sehr froh sein, dass junge Menschen eben nicht auf der Straße sitzen, sondern eben dort einen Anlaufpunkt haben, eine eigene Szene bilden, eine Szene, die für sie ganz viel auch mit Identität zu tun hat und die wertvoll ist im Prozess des Erwachsen-Werdens. Und wie ich weiß, für viele Erwachsene auch weiterhin während ihres Lebens wichtig ist. Diese Dankbarkeit haben wir bisher nicht ausgedrückt.

Seit 14 Jahren leben die Skater in Unsicherheit, arbeiten ehrenamtlich – mit Ausnahme der halbe Stelle, über die wir hier heute auch reden. Und es wird Zeit, dass wir eine Lösung finden.

Mit dem Antrag, den die Ampel heute gestellt hat, wollen wir einen Weg zu einer solchen Lösung bereiten, indem wir zunächst einmal sagen, bis Ende 25 muss der Status quo auf jeden Fall gesichert sein. Das bedeutet, die Halle und auch die halbe Stelle, die bisher von Bundesmitteln finanziert worden ist, soll jetzt eben auch entsprechend weitergeführt werden. Das ist das, das wir tun können, das ist das Mindeste, das wir tun müssen. Es ist erforderlich , um dieses Projekt weiter am Leben zu halten.

Aber als Grüne sagen wir – das ist jetzt eine Position der Grünen – wir denken auch darüber hinaus. Und dieses darüber hinaus denken bedeutet, der Standort ist eigentlich gut. Und deswegen wäre es sinnvoll, darüber nachzudenken, diesen Standort zu erhalten. Es ist, glaube ich wichtig, jetzt eine langfristige Perspektive zu diskutieren.

Wir haben viele Projekte für junge Menschen in der Stadt, das ist der Kulturgraben, das sind Probenräume für Bands, die gesucht werden, das ist die Skate-Halle. Das ist die Frage, was mit Angeboten aus dem bisherigen Exhaus passiert. Alle diese Dinge sind in der Prioritätenliste immer ganz unten gewesen.

Unser Vorschlag geht dahin zu sagen, ein Standort, ein gemeinsamer Standort für ganz viele junge Projekte. Wie das aussehen kann, wie das am Ende gestaltet wird, wer dahin passt, wer nicht, ob mit oder ohne EK, alles soll Gegenstand eines Diskussionsprozesses sein. Aber unsere Überzeugung ist, wenn wir viele Projekte, die bisher vernachlässigt worden sind, zu einem großen Projekt für junge Menschen zusammenfassen, dann kann die Stadt auch die Priorität hochsetzen und kann sagen, das ist uns genauso wichtig wie uns das Theater wichtig ist, wie uns die Tufa wichtig ist und andere Dinge wichtig sind.

Wolf Buchmann
Sprecher für Soziales


Hier könnt ihr euch das Video der Rede ansehen.

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Kinder/Jugend/Familie | Reden | Soziales | Sport | Stadtratsfraktion

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