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04.07.23 –
Alle haben darauf hingefiebert. Endlich darf das Stadtteilfest wieder stattfinden. Für die Organisator*innen geht jedoch ein Alptraum zu Ende. Sie haben nicht nur Essen, Getränke und Spielmöglichkeiten besorgt. Sie mussten sich auch mit einer schier endlosen Liste bürokratischer Vorgaben herumschlagen. Punkt für Punkt haben sie das Bürokratiemonster abgearbeitet: Nun steht das Fest, viele kommen und feiern stundenlang.
Nehmen wir an, es passiert ein tragischer Unfall, ein Mensch kommt zu Schaden. Sofort wird die Frage laut, wer schuld ist. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, die Öffentlichkeit fordert Rücktritte. Die Verwaltung kann sich nur schützen, wenn sie eine Regelung getroffen hat, bei deren Einhaltung der Unfall hätte vermieden werden können. So füttert die Angst vor den Folgen das Bürokratiemonster.
Selbstverständlich gibt es super viel absurde Bürokratie. Worüber sich aber die wenigsten Gedanken machen, ist der Umstand, dass genau diese Angst der Grund für die vielen bürokratischen Hürden ist. Wenn Menschen verletzt werden oder gar sterben, ist dies schwer auszuhalten, und die Frage nach politischer Verantwortung verständlich und legitim. Aber je lauter sie gestellt wird, umso länger wird die Liste der behördlichen Auflagen.
Ich kann die Frage, wie dieses Dilemma gelöst werden kann, nicht beantworten. Aber es ist wichtig, dass wir uns bewusstmachen, dass wir als Bürger*innen Einfluss darauf nehmen könnten, mit wie viel Bürokratie wir beim Straßenfest konfrontiert werden. Oder wir entscheiden uns dafür zu verlangen, dass Politik und Verwaltung jede Gefahr erkennen und durch Regelungen bekämpfen. Was mir aber auf die Nerven geht ist, wenn über die viele Bürokratie geschimpft wird, und die gleichen Leute dann laut nach persönlichen Konsequenzen rufen.
Wolf Buchmann
Sprecher für Inklusion
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