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18.10.22 –
Bei der kulturhistorischen und touristischen Erschließung der Judengasse besteht dringender Handlungsbedarf. Wer sich durch das Zentrum Triers bewegt, trifft früher oder später auf eine kleine unscheinbare Gasse, dessen Geschichte sich einem erst erschließt, wenn man sie betritt. Leider ist diese Situation der zentralen Lage im Herzen der Innenstadt und im historischen Zentrum nicht angemessen.
Die knappen Informationen zu Judengasse und Judenpforte und ihrer Geschichte benötigen mehr Aufmerksamkeit und eine bessere Präsentation im Quartier. Leider fehlt es an einem visualisierten Gesamteindruck, der dieses dicht bebaute Areal als ehemaliges Domizil einer bedeutenden jüdischen Gemeinde präsentiert.
Das Erscheinungsbild im Bereich der Simeonstraße muss aufgewertet werden, z.B. durch einen Farbkontrast im Pflaster, der den Bereich besser erkennbar macht. Wir benötigen an dieser Stelle ein Projekt „Gegen das Vergessen“, das die Wahrnehmung des jüdischen Lebens und der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde stärkt.
Unsere weiteren Ideen sind unter anderem die Anmietung des derzeit leerstehenden Ladenlokals rechts des Eingangs, um eine temporäre Ausstellung und Information über das Viertel zu geben. Zudemkönnte eine gezielte Lenkung in das Viertel hinein erfolgen. Die Ergebnisse und Erfahrungen dieser Testphase geben Auskunft über eine mögliche dauerhafte zentrale Ausstellung.
Visuelle Darstellungen und Projektionen bieten vielfältige Möglichkeiten, damit Besucher einen Eindruck über die Bedeutung und das Ausmaß erhalten.
Diese Maßnahmen können ein erster wichtiger Schritt sein, um einen gepflegten und angemessenen Gedenkort zu erhalten. Eine Erinnerung und Mahnung gegen das Vergessen, sowie ein gebührendes Gedenken an die jüdischen Bürger unserer Stadt.
Nicole Helbig
Kulturpolitische Sprecherin
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