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28.01.21 –
2. März 1945. Knapp 1000 Menschen bangen um ihr Leben. Die Trierer Innenstadt liegt in Trümmern. Die Häuser zerstört, manche sind nur noch Schutthaufen. Die Dächer, auch die von Basilika und Dom, eingestürzt. Eine Geisterstadt, deren kaputte Fenster wie blinde Augen ins Leere starren.
In den frühen Morgenstunden des 2. März 1945 rücken gepanzerte Einheiten der 10. Panzerdivision der US-Armee an. Am Tag zuvor rollten sie durch Konz und die Vororte und zingeln die Stadt ein.
Die Truppen überqueren die Römerbrücke. Bis heute ist ungeklärt, wieso die deutschen Soldaten das 1800 Jahre alte Gemäuer nicht wie andere Brücken gesprengt haben, um den Vormarsch der Amerikaner zu stoppen. Den Sprengstoff jedenfalls haben sie an den Brückenpfeilern befestigt und nicht gezündet – das ist auf Fotos erkennbar.
Die Amerikaner betreten eine tote Stadt. Die Trierer*innen haben sie längst verlassen, sind geflohen oder wurden evakuiert – aufs Land, zu Verwandten, nach Thüringen, nur weg von den Bomben, die 1943, ab August 1944 und vor allem um Weihnachten des Jahres großen Schaden anrichten.
Der verheerendste der insgesamt drei Angriffe der Royal Air Force innerhalb von 5 Tagen ist am Tag vor Heiligabend. Mehr als 1260 Tonnen Brand- und Sprengbomben werfen sie ab dem 19. Dezember auf die Moselstadt. 420 Menschen sterben. 40 % der Altstadt ist zerstört. Doch es kommt noch schlimmer: Am 24. Dezember bombardiert die US-Luftwaffe Gartenfeld, Bahnhofsviertel und Pfalzel.
Am Vormittag dieses 2. März 1945 weht das Sternenbanner auf dem Hotel Porta Nigra. Die Amerikaner haben dort ihr Hauptquartier aufgeschlagen. In einigen heutigen Stadtteilen wie Ehrang gibt es noch größere Gefechte.
Für die Stadt Trier ist der Krieg vorbei – im restlichen Land geht er noch gut zwei Monate weiter. Deutschland kapituliert am 8. Mai 1945.
45 ist die Zahl des Tages.
Man sollte meinen, 6 Jahre Krieg und bis zu 7 Mio. Tote alleine in Deutschland (rund ein Drittel der 18,2 Mio. deutschen Soldaten und ca. 1,2 Mio. Zivilisten) seien genug, um die Ideologien der Nationalsozialisten ein für allemal aus den Köpfen zu verbannen. Weit gefehlt. Trotz Prozessen wie der Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess und „Entnazifizierung“ arbeiten auch nach dem Krieg NS-Verbrecher in allen Positionen, in Politik, Justiz oder auch in den Schulen und Unis. 1968 gingen Tausende Studenten auch gegen die Nichtaufarbeitung des Nationalsozialismus auf die Straße.
Die Ideologie lebt auch in den Köpfen mancher Nachfahren der einstigen Täter fort. Nicht nur parteipolitisch in NPD, Repubikaner. DA, Der III. Weg oder AfD – um nur einige zu nennen. Sie fühlen sich als „wahre“ Deutsche, die ihr „Vaterland“ verteidigen „müssen“ gegen Antifaschisten, Ausländer und Andersdenkende, ja, tun sogar kund, sie seien die wahren Nachfolger der Hitler-Attentäter vom 20. Juli 1944.
Auch die sogenannten Corona-Rebellen ächten die Geschichte, solidarisieren sich mit Rechtradikalen, stellen sich etwa in die Tradition von Anne Frank und Sophie Scholl, tragen zum Zeichen ihrer angeblichen Unterdrückung „Judensterne“. Sie demonstrieren, überladen das Internet mit Hass, Hetze und Fake-News, schwafeln jedoch von einer Merkel-Diktatur, fürchten sich sogar vor einer Grünen-Diktatur. Das ist nicht nur geschichtsvergessen, das ist infam und brandgefährlich!
Wir stehen auf dagegen und beteiligen uns am Gegenprotest gegen die angemeldete Kundgebung aus dem „Querdenker“/„Corona-Rebellen“-Umfeld und unterstützt vom NPD Kreisverband Trier am Samstag, 30. Januar, 13.30 Uhr, auf dem Hauptmarkt – kommt rüber!
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