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11.11.24 –
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Frau Bürgermeisterin,
sehr geehrter Stadtvorstand,
liebe Kolleg*innen,
liebe Zuschauer*innen,
wie Ihnen mit Sicherheit bekannt ist, ist die Gesamtsituation an Trierer Schulen nicht rosig. Es mangelt an räumlichen Kapazitäten sowie Sanierungsmaßnahmen, an Fördermitteln, und nicht zu vergessen an Lehrkräften. Auch die Auswirkungen der Pandemie sind, wenn vielleicht auch erst auf den zweiten Blick, noch immer sichtbar.
Lehrer*innen geben jeden Tag aufs Neue ihr Bestes, um Kindern und Jugendlichen die nötige Bildung auf pädagogisch wertvoller Basis zu vermitteln. Doch unter all diesen Umständen kommt diese Berufsgruppe extremst an ihre Grenzen. Die Folgen sind sowohl für Lehrer*innen und Schüler*innen, als auch für das Schulklima im gesamten prekär.
Lehrende leiden an immer weiter sinkenden Energiereserven, wodurch der pädagogische Aspekt oft verloren geht und das Bildungsniveau sinkt.
Danke an dieser Stelle an all diejenigen, die sich täglich für die Zukunft junger Menschen einsetzen.
Die räumliche Knappheit wirkt sich nicht nur auf Klassenräume, sondern auch auf gesamtschulisch genutzte Räume wie beispielsweise Turnhallen aus. Für Schulleiter*innen bedeutet dies, dass die Planung der Schulstunden sich als mehr als schwierig erweist und stetig neue Ausweichmöglichkeiten geschaffen werden müssen. Für Schüler*innen, dass sie ihr Pausenbrot auf dem Weg zum Gebäude 5 Straßen weiter essen müssen.
Dass diese Problematiken nicht nur in Trier zu finden sind, ist uns allen klar. Jedoch liegt es an uns, im Rahmen der uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten weiterer Überlastungen in Trier vorzubeugen und die Rahmenbedingungen für alle Beteiligten zu verbessern.
Um die Gesamtkapazitäten der Gymnasien in Trier einhalten zu können, gilt es aus unserer Perspektive, bei einer höheren Anzahl von Anmeldungen als vorhandener Aufnahmekapazität der Schulen die Anmeldungen, für die keine Aufnahmepflicht besteht, im kommenden Aufnahmeverfahren 2025/2026 abzulehnen. Die im Antrag genannten Daten benötigen vorerst die Übereinstimmung seitens der ADD.
Praktisch gesagt geht es darum, dass ein Kind, das neben einer Trierer Schule wohnt, diese auch besuchen kann. Uns ist jedoch bewusst, dass die Entscheidung darüber, welches Kind aufgenommen wird, letztendlich bei den Schulleiter*innen liegt.
Auch im Bereich der Schulen gibt es enge Verbindungen zwischen Stadt und Kreis. Diese Verbindungen sollten im Falle von Engpässen in den kommenden Jahren genutzt werden, um gemeinsame Lösungen zu finden.
Es benötigt eine Auswertung darüber, ob die Gesamtkapazitäten der Gymnasien in den kommenden Jahren ausreichen, um allen Kindern, zu deren Aufnahme Trierer Gymnasien verpflichtet sind, anzubieten.
Um es nochmal deutlich zu machen: Wenn wir wissen wie viele Kinder in die Gymnasien passen, lässt es sich vorausplanen, mit wie vielen Anmeldungen zu rechnen ist. Anhand dieser Daten sollte präventiv gegen die Überlastung dieser Schulen vorgegangen werden.
Diese Auswertung sollte spätestens im Januar 2025 erfolgt sein, damit im Falle der Überschreitung der Kapazitäten der Rat Lösungsmöglichkeiten zur Kapazitätserhöhung finden und frühzeitig umsetzen kann.
Wichtig bleibt festzuhalten, dass es sich hierbei um eine mittelfristige Problembehebung handelt. Langfristige Lösungen gilt es weiterhin zu erarbeiten, damit sozio-ökonomische Unterschiede aufgrund des Wohnorts geringeren Einfluss auf die Bildungsmöglichkeiten von jungen Heranwachsenden haben. Dem Ablehnen von Anmeldungen muss künftig vorgebeugt werden. Akut muss sich allerdings darauf fokussiert werden, dass allen Kindern, die Trier als Schulstandort haben, ein Platz angeboten werden kann.
Wir stimmen dem Verweis in den Ausschuss zu, ich bitte Sie, dies auch zu tun.
Angelina Beaumont,
Sprecherin für Jugend, Kinder und Familie, Jugendhilfe & Jugendkultur
Kategorie
Rathaus / Fraktionsgebäude
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