Es ist angemessen und notwendig und sinnvoll, einen Ort zu schaffen, an dem der Opfer dieses Missbrauchs gedacht wird

27.09.23 –

Rede von Wolf Buchmann in der Stadtratssitzung am 26. September 2023 zum gemeinsamen Antrag mit der Linksfraktion und der Fraktion Die FRAKTION: „Mögliche Maßnahmen im Sinne einer angemessenen Gedenk-, Mahn- und Erinnerungskultur für von Missbrauch Betroffene“:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Mitglieder der demokratischen Fraktionen,
liebe Gäste und Zuschauerinnen,

das Schicksal vieler Menschen in Trier, die vom Missbrauch durch Priester der katholischen Kirche betroffen waren, geht uns, glaube ich, allen weiterhin sehr nahe. Und wir sind auch immer noch sehr weit davon entfernt, dass dieser Skandal auch nur annähernd aufgearbeitet ist. Und es wird weiterhin und in Zukunft eine Aufgabe der Zivilgesellschaft, aber vor allem auch des Staates bleiben, hier für Aufklärung zu sorgen.

Darauf zu vertrauen, dass die katholische Kirche hier für Aufklärung steht, diese Hoffnung haben wir sicherlich nicht. Und es gibt auch keinen Anhaltspunkt dafür, dass es so richtig wäre, diese Hoffnung zu haben. Jenseits der weiterhin erforderlichen Aufklärung haben wir in einem ersten Schritt nunmehr einen Platz der Menschenwürde, der auch an diese Opfer erinnert und daran erinnert, dass allen Menschen eben diese zusteht, und dass sie eben auch durch einen Missbrauch durch Machtpersonen ihnen niemals genommen werden kann und darf. Und vor diesem Hintergrund ist es auch sehr sehr gut, dass wir diesen Platz nunmehr haben.

Trotzdem wird dieser Platz immer auch ein Stück weit eine Verbindung zu einem konkreten Menschen, nämlich den Bischof Stein haben, der selbst nicht Täter war, aber nichts gegen den Missbrauch unternommen hat und deshalb ebenfalls Verantwortung und Schuld auf sich geladen hat.

Der Skandal ist aber auch im Bistum Trier, und das wissen wir, weit größer. Und deswegen ist es angemessen und notwendig und sinnvoll, auch jenseits der Benennung des Platzes einen Ort zu schaffen, an dem der Opfer dieses Missbrauchs gedacht wird. Der eben losgelöst ist von einem konkreten Menschen, sondern in dem es wirklich in erster Linie um die Opfer geht, die es vor dem Bischof und von Tätern geworden sind, von denen wir derzeit noch überhaupt nichts wissen, weil die Aufarbeitung noch lange nicht abgeschlossen ist.

Vor diesem Hintergrund halten wir es für notwendig, einen solchen Ort zu schaffen. Es ist auch eine Anregung aus dem Ortsbeirat Mitte-Gartenfeld, der gesagt hat, es wäre eigentlich eine städtische Aufgabe, sich mal Gedanken darüber zu machen, jenseits dieses Platzes einen weiteren Ort zu schaffen. Da wir dies für sinnvoll halten, haben wir nunmehr diesen Antrag gestellt, gemeinsam – ich bedanke mich auch bei den beiden anderen mitantragstellenden Fraktionen (Linksfraktion und Fraktion Die Fraktion) -, um dieses Anliegen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Wichtig ist aber auch, eine solche Umsetzung eines solchen Projektes bedarf eines umfassenden Diskussionsprozesses. Das ist auch an uns herangetragen worden, und deswegen haben wir uns dazu entschieden, heute hier von uns aus zu beantragen, den Antrag in den Hauptausschuss zu überweisen mit dem Auftrag, dass dort dann darüber gesprochen und diskutiert wird, in welcher Form, an welchem Ort, mit der Beteiligung von MisBit und so weiter, ein Konzept zu erarbeiten, das dann auch insgesamt hoffentlich letztlich eine breite Mehrheit im Stadtrat findet.

Deshalb begreifen wir unseren Antrag als Aufschlag zu einem Diskussionsprozess, der heute beginnt und nicht abgeschlossen sein soll. Und um sozusagen zu diesen Diskussionsprozess beizutragen und hier hoffentlich eine breite Mehrheit zu finden, bitten wir nicht um Zustimmung zum Antrag, sondern um Zustimmung zur Überweisung in den Ausschuss, damit dort dann die Diskussion weitergeführt werden kann.

Hier könnt ihr euch die Rede ansehen.

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Kinder/Jugend/Familie | Reden | Soziales | Stadtratsfraktion

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