Freie Szene braucht Freiraum!

11.01.22 –

Ein erster Schritt zur Stärkung der Freien Szene und einem verbesserten Raumangebot in Trier ist gemacht. Die für das Frühjahr 2022 geplante Wiederbelebung der „Grünen Rakete“ im Palais Walderdorff ist allerdings zeitlich nur auf zwei Jahre befristet. Wir müssen nun schon Ideen für die kommenden Jahre entwickeln, um auch künftig ausreichend Raum für Begegnungen zu schaffen. Nicht nur Aufführungs- und Veranstaltungsräume sind knapp – auch Ateliers und Probenräume werden weiterhin dringend gebraucht. Die Stadt verfügt über leerstehende Gebäude oder nur zum Teil genutzte Liegenschaften. Diese Räumlichkeiten könnten der Freien Szene zur Verfügung gestellt werden. Für die zukünftige Nutzung sollten die kulturellen Träger zusammen mit der Stadt ein Konzept erarbeiten, welches die Möglichkeiten und Bedürfnisse der einzelnen Akteure berücksichtigt.

Eine freie Szene braucht freie Strukturen! Denn ohne diesen Freiraum kann sie nur schwer existieren. Kunst braucht Raum, Zeit und Kontinuitäten zur Entwicklung. Zum Beispiel ein festes Ensemble, feste Spielstätten und Probenräume und jährlich wiederkehrende Programmreihen sind solche Strukturen. Sie bieten den Rahmen für die künstlerische Entfaltung.

Und sie können – das lehrt uns die Pandemie – auch sozialen Schutz geben: Je stärker die Strukturen sind, umso weniger geraten Bereiche ins gesellschaftlich nicht mehr wahrgenommene Abseits.

 

Nicole Helbig

Kulturpolitische Sprecherin

Kategorie

Kultur | Rathauszeitung | Stadtratsfraktion

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