Rollt radioaktives „yellow cake“ wieder durch Trier?

18.08.14 –

Schon seit Jahren werden auf der Bahnverbindung Koblenz-Trier-Metz Atomtransporte besonders verschwiegener Art abgewickelt. Uranerzkonzentrat, das sog. Yellow Cake, ein Vorprodukt zur Herstellung von Brennelementen für Atomkraftwerke, wird in Containern vom Hamburger Hafen über Trier in die Weiterverarbeitungsanlage Malvési bei Narbonne (Südfrankreich) transportiert. Die radioaktive Fracht kommt dabei mal aus Kasachstan, mal aus Nigeria, mal aus Namibia ... Umweltaktivisten aus Hamburg haben beobachtet, dass heute (18.08.2014) ein Großtransport von 51 Containern gestartet ist. Würde er wieder über Trier geleitet, passiert er zwangsläufig auch Wohngebiete.

Yellow Cake ist pulverförmig, radioaktiv und kann bei Freisetzung durch Einatmen oder Verschlucken stark gesundheitsgefährdend wirken. Es ist fraglich, ob die regionalen Behörden und Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes und der Polizei ausreichend auf mögliche Schadensfälle mit Uranerzkonzentrat vorbereitet sind. 

Die Yellow-Cake-Transporte beweisen: Der langsame Atomausstieg in Deutschland bedeutet noch lange nicht, dass mit Atomkraft auf deutschem Boden Schluss ist. Kommt der „gelbe Kuchen“ erst einmal in Südfrankreich an, wird er dort zu Uranhexafluorid verarbeitet, das teilweise wieder über die Region Trier zur Urananreicherung ins münsterländische Gronau verbracht und anschließend vom französischen Konzern AREVA in Lingen/Westfalen in Brennelemente für den Weiterbetrieb von französischen Atomkraftwerken – so auch Cattenom - verfüllt wird.

Konsequenter Atomausstieg heißt also: Nicht nur heimische Atomkraftwerke abschalten, sondern auch die Wege und Stationen des Brennstoffzyklus unterbinden!

Kategorie

Atomkraft | Stadtverband

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