PM: GJ fordert Coffee-Shop für Trier

Wir fordern die Stadt Trier auf, beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) einen Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung für ein Coffeeshop-Modellprojekt zu stellen. Ein Schlag gegen Trierer Drogenhändler im September 2017, bei dem 90 kg Cannabis sichergestellt wurden, zeigt, dass es neben einem florierenden illegalen Drogenhandel in Trier auch eine große Nachfrage gibt. Konsument*innen von leichten Drogen wie Cannabis werden zu Unrecht kriminalisiert und brauchen stattdessen eine kontrollierte Freigabe mit gleichzeitiger kompetenter Beratung bezüglich Jugend- und Verbraucherschutz.

20.02.18 –

Zur Forderung des Vorsitzenden des Bundes Deutscher Kriminalbeamten (BDK) Schulz das Cannabis-Verbot in Deutschland aufzuheben, äußern sich Samiel Wiggers und Felizitas Boie, Sprecher*innen der Grünen Jugend Trier:

Wir fordern die Stadt Trier auf, beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) einen Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung für ein Coffeeshop-Modellprojekt zu stellen. Ein Schlag gegen Trierer Drogenhändler im September 2017, bei dem 90 kg Cannabis sichergestellt wurden, zeigt, dass es neben einem florierenden illegalen Drogenhandel in Trier auch eine große Nachfrage gibt. Konsument*innen von leichten Drogen wie Cannabis werden zu Unrecht kriminalisiert und brauchen stattdessen eine kontrollierte Freigabe mit gleichzeitiger kompetenter Beratung bezüglich Jugend- und Verbraucherschutz.

Das Verbot von Cannabis ist schädlich, denn es ermöglicht organisierte Kriminalität, gefährdet Nutzer*innen durch fehlende Kontrolle der Substanzen und belastet Strafverfolgungsbehörden ohne den Erfolg das Verbot auch durchsetzen zu können. Wir sehen daher die aktuelle Forderung des Vorsitzenden des BDK nach einem Ende des Verbots als einen weiteren Schritt in die richtige Richtung. Der Konsum in Deutschland ist eine Realität. Laut dem aktuellen Drogen- und Suchtbericht der Bundesdrogenbeauftragten liegt die 12-Monate Prävalenz bei 3,11 Mio. Menschen in Deutschland. Die Prohibition ist gescheitert, jetzt muss ein vernünftiges Modell aus kontrollierter Abgabe und Aufklärung folgen.

Das Coffeeshop-Modellprojekt soll vorsehen, dass zum Kauf von Cannabis jede*r berechtig ist, der oder die das 18. Lebensjahr vollendet, seinen oder ihren Wohnsitz in der Stadt Trier und sich vorher bei der Stadt für den Modellversuch registriert hat. Durch die Registrierung dürfen den Konsument*innen keine Nachteile erwachsen wie gezielte Polizeikontrollen. Teilnehmer*innen, die Cannabis an Dritte weitergeben, sollen umgehend vom Modellversuch ausgeschlossen werden. Speziell geschulte Angestellte sollen die Konsument*innen über Suchtrisiken und riskante Konsumformen informieren.

Ein Antrag für einen Coffeeshop-Modellversuch wurde bereits von den Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg gestellt und viele andere Kommunen wie Düsseldorf und Münster planen ebenfalls einen Antrag einzureichen. Wir wissen, dass der Antrag der Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg vom BfArM abgelehnt wurde, wollen uns aber nicht damit zufriedengeben. Je mehr Kommunen solche Anträge stellen, umso mehr Druck wird aufgebaut und umso eher wird das BfArM den gut begründeten Argumenten zur kontrollierten Freigabe folgen.

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