(Kein) Tag der Bundeswehr

Bundesweit haben sich am Wochenende tausende Kriegsgegner an zahlreichen Protestkundgebungen beteiligt. Grund hierfür war der „Tag der Bundeswehr“, an dem das Militär zu ihrer Propagandashow eingeladen hatte und dabei versuchte, sich ein familienfreundliches Image zu verschaffen.

11.06.16 –

Bundesweit haben sich am Wochenende tausende Kriegsgegner an zahlreichen Protestkundgebungen beteiligt. Grund hierfür war der „Tag der Bundeswehr“, an dem das Militär zu ihrer Propagandashow eingeladen hatte und dabei versuchte, sich ein familienfreundliches Image zu verschaffen.


An 16 Standorten war es der Bundeswehr daran gelegen, junge Leute anzuwerben und die Bevölkerung von Militäreinsätzen zu überzeugen. Einer dieser Standorte befand sich in Trier.
Unweit davon entfernt las man auf Plakaten und Bannern: „Der Krieg beginnt hier, stoppt die weltweite Kriegspolitik“, „Abrüsten statt eskalieren“, „Kein Werben fürs Sterben“.

Die Trierer Organisationen unter anderem die Linksjugend solid, Küche für alle, die sozialistische deutsche Arbeiterjugend (SDAJ), Friedensinitiative Westpfalz (FIW), die Jusos und wir von der Grünen Jugend protestierten vor allem gegen die Rekrutierung der Bundeswehr und Verharmlosung von Militäreinsätzen.

„Denn was mich an der Bundeswehr am meisten aufregt, ist die Werbung an Schulen
oder die hollywoodreifen Werbefilme, die über Kinoleinwände oder Heimfernsehen laufen.
Auch Youtube und Facebook sind nicht mehr frei von Bundeswehrpropaganda. Dort präsentieren sie sich als ‚Hip und Cool’“, wie es Jonas Becker der GJ in seiner Rede auf den Punkt brachte. Denn vielen Menschen ist nicht klar, dass die Werbung sich zielgerichtet an Kinder und Jugendliche wendet, da sie in ihr den potentiellen Militärnachwuchs sieht.
„Grenzen zwischen reiner Information und Anwerbung von Jugendlichen sind fließend“, so Joans Becker weiter.

Die Werbung blendet das Kriegsterben aus. Soldaten werden nun mal darauf abgerichtet, zu töten und getötet zu werden und diese Tatsache sollte nicht verschwiegen werden.
„Wie ist es, mit der stetigen Angst zu leben, auf eine Mine zu treten?
In einen Hinterhalt gelockt zu werden?
Wie ist es, einen Mensch zu töten?
Wie fühlt es sich an, wenn man durch ein Gefecht auch Zivilisten tötet?
Wie fühlt es sich an, zu sehen, wenn ein Kamerad krepiert?“
Berechtigte Fragen, die Jonas Becker in seiner Rede anspricht.

Gemeinsam sprachen die Organisationen und viele Protestler mit einem deutlichen ‚NEIN’ gegen die Militärpräsenz inmitten unserer Gesellschaft.

Begleitet wurde die Protestkundgebung von verschiedenen Musik- und Redebeiträgen sowie Essens- und Informationsständen.
Die GJ Trier hatte sich mit den Jusos für eine Aktion zusammengeschlossen, bei der man Taschen besprühen konnte. Friedenssymbole und –parolen sowie andere Sprüche und Schlagworte fanden ihren Weg auf viele Taschen der Besucher. Ein friedvolles Zusammenkommen bei einem so unfriedvollen Thema.

 

(Text und Bildmaterial von Marie Baum)

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