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09.01.15 –
Die Alternative für Deutschland Trier hat am Mittwoch zu einer regulären öffentlichen Sitzung eingeladen. Die regionale Zeitung "Trierische Volksfreund" nahm den Tagesordnungspunkt "PEGIDA" (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) zum Anlass und deutete dies als eine Einladung zu einem reinen PEGIDA Diskussionsabend um.
Die GRÜNE JUGEND Trier wollte an der Diskussion teilnehmen, um ein klares Zeichen gegen die Behauptungen von „Unterwanderung“ oder „Verlust" der deutschen Kultur, welche die PEGIDA als vermeintliche "Islamisierung" artikulieren, zu setzen. Es stellte sich schnell heraus, dass eine Diskussion schwierig werden würde: Kritik gegenüber AfD und PEGIDA wurde sofort angegangen oder mit Zwischenrufen kommentiert. Zudem wurden die PEGIDA-Gegner*innen als nicht ernstzunehmende Diskussionsteilnehmer*innen dargestellt.
Dies zeigte sich beispielsweise in der Art und Weise, wie eine nicht ernst gemeinte und eindeutig satirisch klingende Aussage eines Grüne Jugend Mitglieds nachträglich aufgebauscht, ohne auf die vorherigen inhaltlichen Punkte einzugehen.
"Der Döner stellt eine deutsch-türkische Erfolgsgeschichte dar und zeigt unter anderem, was eine multikulturelle Gesellschaft hervorbringen kann. Aber viel mehr ging es mir darum, aufzuzeigen, dass die einseitige „Verteuflung“ einer Religion, hier im Fall des Islam eine wirkliche Auseinandersetzung mit fundamentalistischen Ausläufern aller Religionen verhindere, welche für Deutschland jedoch nötig wäre", erklärt Jonas Becker, Mitglied der GRÜNEN JUGEND Trier.
Haureh Hussein, Vorstandsmitglied der GRÜNEN JUGEND Trier ergänzt: „Wir stellen uns unter einer seriösen politischen Auseinandersetzung etwas anderes vor als unvollständige und aus dem Kontext geschnittene Zitate. Wer anderen stets vorwirft, Aussagen zu verdrehen und politische Gegner zu diffamieren, der sollte diese Maßstäbe auch für sich selbst anlegen."
Während die AfD die PEGIDA-Ideen mit Argumenten - Es gäbe an Schulen neben Schweinefleisch eben auch Alternativen oder dass es für muslimische Mädchen Schwimmunterricht in angepasster Schwimmbekleidung gäbe - das Märchen einer kulturellen Unterwanderung unterstützt, pocht sie gleichzeitig auf die Einhaltung des Grundgesetzes.
Sowohl PEGIDA als auch die AfD verkennen aber, dass das Grundrecht auf Religionsfreiheit eben solche Fälle ausdrücklich vorsieht.
Die GRÜNE JUGEND Trier vertritt dieses Grundrecht auf freie Religionsausübung und sieht die Integration von Zuwanderer*innen als Aufnahme in unsere Gesellschaft unter hier geltendem Recht und nicht als die gänzliche Abschüttelung mitgebrachter Traditionen und religiöser Bräuche. Die GRÜNE JUGEND Trier tritt ein für eine pluralistische Gesellschaft und für eine Meinungsfreiheit, die weder pauschal diskriminiert noch gegen Minderheiten hetzt.
"Die Initiator*innen der PEGIDA diskriminieren Menschen anderen Glaubens und schüren populistisch die Ängste vieler Bürger*innen vor der Bedrohung durch Anschläge. Dabei wird ausgeblendet, dass die NSU unberührt in Deutschland über Jahre gewütet und Menschenleben gekostet hat. Mit dieser Einseitigkeit betreibt die PEGIDA islamfeindliche Propaganda und unterstützt damit rassistische und neonazistische Denkweisen in der Bevölkerung", erklärt Felizitas Boie, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Trier.
Die GRÜNE JUGEND Trier stellt sich daher entschieden gegen die PEGIDA-Bewegung und somit auch gegen die Sympathie-Bekundung der AfD Trier für PEGIDA, solange diese sich nicht von islamfeindlichen Bewegungen abgrenzt.
Die Behauptung, "linksgrüne" Gäste des sogenannten Diskussionsabends hätten einen Gast mit Böllern beworfen, können wir so nicht nachvollziehen. Weder konnten wir die Beobachtung teilen, noch haben wir Explosionen gehört. Wir sind eine pazifistische Organisation und lehnen jegliche Gewalt ab.
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