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19.03.16 –
Der 19. März 2016 ist ein Tag wie jeder andere. Könnte man meinen, doch geht man durch Deutschlands Straßen, sticht einem die Farbe rot, im sonst noch so tristen März, in die Augen.
Es ist der alljährliche Equal Pay Day. Ein Tag, an dem die Frauen rot sehen.
„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ ist das, was gefordert wird. Mit roten Taschen und roter Kleidung, mit dicker Aufschrift „Equal Pay Day“, gehen die Frauen, aber auch Männer auf die Straße und machen darauf aufmerksam, dass Frauen nach den Zahlen des Statistischen Bundesamts im Jahr 2014 rund 21,6 Prozent weniger verdienen als Männer. Rechnet man den Prozentwert in Tage um, arbeiten Frauen 79 Tage, vom 1. Januar bis zum 19. März 2016, umsonst.
Seit dem 15. April 2008 soll der Euqal Pay Day auf mehr Lohngleichberechtigung zwischen Frauen und Männern aufmerksam machen.
„Der im Grundgesetz verankerte Auftrag zur Gleichberechtigung muss ernst genommen werden“, fordert auch Bundesjustizminister Heiko Maas. Zu Recht, denn immer noch fehlen Frauen in bestimmten Berufen und Branchen oder auf höheren Stufen der Karriereleiter.
Natürlich ist es richtig, dass Frauen ihre Erwerbstätigkeit familienbedingt häufiger und länger unterbrechen oder reduzieren als Männer. Und genau das ist die Trumpfkarte der Kritiker des Equal Pay Days. Für sie ist der alljährliche Tag der Lohngerechtigkeit nichts als ein Märchen. Tomas Kubelik schreibt dazu in seinem Buch „Genug gegendert!“: „Männer und Frauen unterscheiden sich in ihrer durchschnittlichen Ausbildung, ihrer Berufswahl, ihrer Berufserfahrung und ihrer Arbeitszeit erheblich, so dass Einkommensvergleiche sehr schwierig sind.“ Für ihn handelt es sich lediglich um einen statistischen Trick, den die Frauen nutzen würden, um ihre selbst auferlegte Opferrolle weiter ausleben zu können. Er und viele andere Kritiker bemängeln, dass die Entgeldlücke zwischen Frauen und Männern zum Großteil damit zu erklären ist, dass Frauen gezielt schlechter bezahlte Berufe auswählen oder öfter Teilzeit arbeiten.
Sicherlich ist es schwierig statistische Vergleiche anzustellen. Doch liegt dies wohl eher daran, dass Tätigkeiten und Berufe, die als Frauenberufe gelten oder die überwiegend von Frauen ausgeübt werden, schlechter bezahlt bzw. schlechter bewertet werden. Deswegen gilt es diese Tradition, die in den Köpfen der Gesellschaft verankert ist, zu überwinden. Sie schafft keine günstigen Vorraussetzungen und gewährt der Entgeldlücke keine Chance auf Abbau.
Aus diesem Grund ist es wichtig, die Gesellschaft auf den Equal Pay Day aufmerksam zu machen. So beteiligten sich auch in diesem Jahr in Trier Mitglieder der SPD, Die Linke, CDU, Bündnis 90/ Die Grünen und der Grünen Jugend mit der Verteilung von Taschen, Blumen und Informationsbroschüren zur Aufklärung der Gesellschaft zum Equal Pay Day.
(Text von Marie Baum)
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