29.03.22 –
Bischof Bernhard Stein hat in seiner Amtszeit zwischen 1967 und 1980 im Bistum Trier sexuellen Missbrauch durch katholische Geistliche nicht nur gedeckt, sondern die Täter in ihren Ämtern belassen oder an andere Orte versetzt, wo sie erneut übergriffig wurden (→ Download der Studie von Dr. Schnitzler). Bischof Stein war das Ansehen der katholischen Kirche wichtiger als das Leid der Opfer. Deshalb stellt die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen im Stadtrat am Mittwoch, 23. März, den Antrag (Link): Der Rat der Stadt Trier möchte den „Bischof Stein Platz“ umbenennen und bittet den Ortsbeirat Trier-Mitte/Gartenfeld um einen Namensvorschlag für die künftige Bezeichnung des Platzes.
In zwei Fällen konnte man das Fehlverhalten von Bischof Stein konkret nachweisen. Einer davon liegt uns als Briefwechsel vor. Der Vorsitzende Richter des Kirchengerichts (Offizial Albert Heintz) informiert in einem Schreiben vom 23. März 1968 Bischof Stein über einen konkreten Missbrauchsfall und fordert vom Bischof „die genannten Verfehlungen zu bestrafen“. Im Brief steht u.a., dass der betreffende Kaplan zugegeben hatte, an einen 12-Jähigen mindestens 6-mal – der Junge spricht von 15-mal – unzüchtige Handlungen vorgenommen zu haben.
Heintz verwies auf den Paragraphen can. 2359 CIC mit der kirchenrechtlich vorgesehenen Strafe: „Hat sich ein Kleriker mit Minderjährigen unter 16 Jahren schwer versündigt, dann soll er suspendiert, als infam erklärt, jedes Amtes, jeder Dignität und überhaupt jeder Anstellung enthoben“ werden. Desweiteren informiert der Offizial seinen Bischof über den § 179 aus dem Deutschen Strafgesetzbuch, das für das festgestellte Vergehen eine Bestrafung von bis zu 5 Jahren Zuchthaus vorsieht.
Die Reaktion von Bischof Stein am 1. Juli 1968: Er versetzt den Missbrauchstäter 3 Monate später in eine neue Pfarrei. Eine Bestrafung fand nicht statt. Der Missbrauch wurde sogar fortgesetzt.
Insgesamt könnten bis zu 60 Opfer betroffen sein und mehrere hundert Einzeldelikte vorliegen, das zeigt eine Studie. Erst 32 Jahre später hat das Bistum den ehemaligen Priester anzeigt, als die Fälle längst verjährt waren. Dieser Fall ist nur deshalb so gut dokumentiert, weil der Autor der Studie, Dr. Thomas Schnitzler, dem Mann selbst zum Opfer fiel und sich deshalb die Akten anschauen durfte. Denn von Seiten des Bistums wird bis heute mehr gemauert als aufgeklärt.
Anfang 2010 wurde der heutige Bischof Ackermann Missbrauchsbeauftragter der Katholischen Kirche und muss noch im gleichen Jahr von diesen aktenkundigen Beweisen gegen Bischof Stein Kenntnis erlangt haben - und damit vor der Umbenennung des Platzes „Hinter dem Dom“ in „Bischof-Stein-Platz“. Deshalb hätte Bischof Ackermann bereits damals den Oberbürgermeister und den Stadtrat über dieses gravierende Fehlverhalten des Bischofs informieren müssen. Stattdessen hat Bischof Ackermann am 28.11.2011 den neuen „Bischof-Stein-Platz“ feierlich eingesegnet und dabei seinen Vorgänger im Amt als angemessenen Namenspatron gewürdigt. Offenkundig war auch er - wie die Mehrheit seiner Kollegen einschließlich des früheren Papstes - von dem Bestreben geprägt, durch das Vertuschen von Missbrauchsfällen den Ruf der Kirche zu schützen.
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