4 Gründe gegen Globus!

Warum ist die Grüne Jugend Trier-Saarburg gegen eine Ansiedlung von Globus in Trier? 4 Gründe, die aus unserer Sicht gegen Konsumtempel auf der grünen Wiese sprechen:

25.06.20 –

1. In Zeiten eines immer weiter fortschreitenden Klimawandels ist der Schutz des Klimas ein essenzieller Punkt. Nicht umsonst hat der Stadtrat auch den Klimanotstand beschlossen, der einen Klimavorbehalt bei allen künftigen Entscheidungen sieht. Wie passt das aber mit der geplanten Globusansiedlung im Gewerbegebiet Zewen zusammen? Globus als SB-Warenhaus, ein Supermarkt der noch Kleidung, Unterhaltungselektronik und anderes verkauft, setzt auf einen Standort auf der „grünen Wiese“. Es wird ein Acker versiegelt, um das Gebäude mit seinen Parkplätzen zu bauen.
Denn Globus braucht Konsumenten, die mit ihrem Auto kommen. Die wenigen Menschen die nah an Globus in Zewen oder Euren wohnen, reichen nicht aus für deren geplanten Umsatz zu stemmen. Daher wird auf Kunden aus anderen Trierer Stadtteilen gesetzt, es wird auf Kunden aus dem Umland gesetzt und vor allem wird auf Kunden aus Luxemburg gesetzt. Und die meisten der Kunden, werden ganz bequem mit dem Auto zum Einkauf fahren. Warum über eine halbe Stunde mit dem Bus fahren, wenn man schneller mit dem Auto dort ist und dann auch nichts schleppen muss? Das wird zu einem Anstieg des motorisierten Individualverkehrs mit erhöhtem CO2-Ausstoß führen.
Gleichsam stellt sich die Frage warum denn unbedingt CO2 intensiv ein neues Gebäude erbaut werden muss dafür Grünland versiegelt wird, während in der Innenstadt die Zukunft einiger Galeriakaufhof-Karstadt Standorte ungewiss ist und unter anderem in Euren noch ein Real SB-Markt steht dessen Zukunft nicht geklärt ist. Alles in allem zeigt sich, dass die Globusansiedlung nur zu mehr CO2-Ausstoß führen wird und deswegen in Anbetracht der akuten Klimakatastrophe und des vom Stadtrat ausgerufenen Klimanotstandes keinerlei Sinn ergibt. Daher lehnen wir die Globusansiedlung in der geplanten Form ab!

 

 

2. Globus als Arbeitgeber betreibt laut Verdi Tarifflucht. Offiziell wird dies damit begründet, dass Globus sich als Unternehmen damit auf moderne Geschäftsbedingungen konzentrieren möchte. Die Bezahlung sei am Tarifvertrag angelehnt. Letztendlich bedeutet diese Tarifflucht allerdings lediglich eine Schwächung der Gewerkschaften und damit der Arbeitnehmer*innen. Statt auf Augenhöhe mit diesen zu verhandeln und ein Konzept auszuarbeiten, bei dem Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen beiderseits profitieren, setzt Globus somit auf Einseitigkeit.
In Zeiten, in denen die Schere zwischen Arm und Reich auch in Deutschland nicht kleiner wird, sollte man nicht auch noch Unternehmen belohnen, die die Verhandlung mit den Vertreter*innen der Arbeitnehmer*innen scheut. Gewerkschaften sind in unserer heutigen Zeit wichtiger denn je um die Folgen der Globalisierung nicht ungleich auf Arbeitnehmer*innen abzuwälzen und ihnen ein Mitspracherecht hierbei zu geben.

 

3. Trier hat noch eine lebendige Innenstadt, in der das meiste des täglichen Bedarfs vor Ort gekauft werden kann. Diese Struktur ist schon jetzt großen Gefahren ausgesetzt: durch hohe Mieten, durch die Ausbreitung von Filialen, durch den Internet- Versandhandel und nun auch noch durch die Folgen von Corona. Ein Globus auf der grünen Wiese entzieht der Innenstadt und den Trierer Stadtteilen weitere Kaufkraft; zunehmender Leerstand droht. Die Zukunft sind keine riesigen Konsumtempel am Stadtrand - zumindest nicht, wenn wir es mit dem Klimaschutz ernst meinen.
Statt also ein Konzept zu unterstützen, dass allen Bemühungen zum Klimaschutz diametral entgegen steht, sollte man lieber lokale, innovative Start-Ups unterstützen, die auf Nahversorgung, Solidarität und Klimaschutz setzen. Konzepte und Ideen gibt es dafür bereits und zeigen auf, dass es auch anders geht. Die Zukunft des Einzelhandels muss wieder in die Innenstädte verlagert werden und nicht an den Stadtrand. Nachhaltige Lebensmittelversorgung vor Ort statt Massenkonsum von gestern!

 

4. Nichts währt ewig! Auch wenn die Vorstellung bei der Eröffnung eines neuen großen Einkaufstempels absurd erscheinen mag: Irgendwann wird auch er nicht mehr sein. Außerdem kann es gut sein, dass bereits existierende Shopping Center schließen werden. Und dann? Auf Grund ihrer Bauweise sind solche Einkaufszentren oft anschließend kaum anderweitig zu verwenden.
Es gibt oft wenig Fenster und sie liegen ungünstig. Solche sogenannten „Dead Malls“ sind für die Kommunen, in denen sie liegen oft für Jahrzehnte schwer zu tragenden Altlasten. Das brauchen wir in Trier nicht!

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