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12.10.10 –
Es gibt ja Menschengruppen, die haben sich so richtig lieb: FCK-Fans und Bayern-Fans, Trierer und Saarländer, Studierende von Pädagogik und BWL, Autofahrende und Radfahrende....Was täte man, ohne die Lieblingsfeinde, wie würde man sich abgrenzen und im eigenen Sein so richtig wohlig und geborgen fühlen, gäbe es nicht den allgegenwärtigen Gegenpart?
So weit, so gut. Aber was passiert, wenn der Pfälzer nach München zieht oder die Saarländerin nach Trier, was, wenn sich der BWL-Studiosus in eine Pädagogik-Kommilitonin verliebt oder der Autofahrer aufs Fahrrad steigt? Kleine Welten geraten aus der Ordnung oder, um es mit einem sehr berühmten Trierer zu sagen: „Das Sein bestimmt das Bewusstsein."
Nehmen wir den Autofahrer, der normalerweise gerne mal eben auf einem Radweg parkt (ist doch wurscht, die Zweirad-Trottel sollen schieben und das Ordnungsamt schaut sowieso weg), kurze Zeit später grüßt er vielleicht durch lustiges Hupen einen Radfahrer, der ihn mal wieder am Fortkommen hindert und zeigt ihm durch lautes Motorheulen, wer hier der Stärkere ist. Da kommt Freude auf und richtig gut ist: Wer in Trier ins Auto steigt, muss nicht lange nach seinen Lieblingsfeinden suchen, denn die Verkehrsplanung unserer Stadt hat in jahrzehnterlanger mühevoller Kleinarbeit dafür gesorgt, dass es milliuuunen Stellen gibt, an denen man Feindbilder wunderbar pflegen kann.
Ich liebe den Frühling! Man muss nicht mehr befürchten, sich beim Radfahren alles Mögliche abzufrieren. Andere Leute holen dann ihre Räder aus dem Keller, schrauben etwas daran herum, montieren die Fahrradständer aufs Auto, um am nächsten Wochenende den Kilometer von der Haustür zum Moselradweg auch sicher zurücklegen zu können (weil ja so viele Autos unterwegs sind). Dort angekommen, schwingt man sich aus Velo, aber was ist das? Inliner behindern das reine Fahrvergnügen, Kinder laufen kreuz und quer, drei Familien-Vans mit Fahrradträgern auf den Dächern parken so, dass man sich durchschlängeln muss..Unverschämtheiten! Verkehrte Welt, aber spätestens auf der Rückfahrt mit dem Auto ist wieder alles in Ordnung....
Reiner Marz
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