Haushalten - ein (ge-)wichtiges Thema

05.10.10 –

Haben Sie mitbekommen nach welchem Kriterium der deutsche Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki den Umfang seines Roman-Kanons beschränken musste? Nicht 10 oder 20 Werke lautete die Begrenzung, sondern acht Kilo! Der Verlag befürchtete, dass manch potenzieller Käufer bzw. Käuferin seine/ihre Entscheidung angesichts einer gewichtigeren Last noch einmal überdenken würde. An diese kleine Anekdote muss ich jedes Jahr denken, wenn ich den Haushaltsordner aus dem Rathaus nach Hause schleppe. Sein Gewicht ist freilich nur ein Merkmal des Trierer Haushalts, schwerer wiegt die scheinbar federleichte Tinte auf den vielen Seiten der ausgedruckten Fassung, die in Wahrheit Millionen auf die Waage bringt. Alle Jahre wieder sitzen wir, meine FraktionskollegInnen und ich, Stunde um Stunde in unserem Fraktionsbüro und versuchen, folgendes Rätsel zu lösen: Wo sind die Positionen, die uns gestrichenerweise aus der drohenden Pleite führen könnten? Jede noch so kleine Kostenposition wird unter die Lupe genommen: Warum muss die Musikschule jedes Jahr neue Instrumente im Wert von 10 000 € anschaffen, reichen nicht auch 7 000 €, schließlich hätten wir dann 3 000 € gespart?! Ein riesiger Schritt in Richtung Konsolidierung;) Aber klar, Kleinvieh macht auch Dreck oder noch besser: Wer den Pfennig nicht ehrt und so weiter...

Neben vielen Kosten, die Pflichtaufgaben beziffern, die -wie der Name schon sagt- nicht zur Disposition stehen, gibt es aber natürlich Einsparmöglichkeiten, welche den Stadtsäckel zumindest entlasten würden. Eine soll stellvertretend benannt werden: die ADAC Rallye. Ob sich dafür eine Mehrheit findet?

 

Corinna Rüffer

Kategorie

Finanzen | Rathauszeitung | Stadtratsfraktion

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