B90/ Grüne präsentieren den Film "Landraub" im Trierer Kino "Broadway"

B90/ Grüne wollen auf Landgrabbing in der Welt aufmerksam machen und präsentieren den Film "Landraub" von Kurt Langbein im Trierer Kino "Broadway".

18.02.16 –

Verzweifelt stehen die Menschen auf einer verkohlten Fläche inmitten einer Zuckerrohrplantage in Kambodscha und blicken auf die spärlichen Überreste, die sie einst ihr Zuhause nannten.
„Nicht einmal diesen Topf durfte ich mitnehmen“, weint eine Frau und sucht ihr letztes Hab und Gut aus den Trümmern ihres ehemaligen Hauses.
Nicht lange ist es her, dass die Regierung und Agrarinvestoren Männer in Bulldozern schickten, um die Häuser und Felder der regionalen Bauern zu zerstörten und anschließend anzuzünden.
Dies ist nur eines der Schicksale, die Kurt Langbein in seinem Film „Landraub“ thematisiert.

Es geht um die Vertreibung von Kleinbauern, die für die Großindustrie weichen müssen. Denn Ackerland wird immer wichtiger und seltener. Die reichen Länder kämpfen um die bestmöglichsten Ressourcen dieser Welt. Doch die Verlierer in diesem Spiel sind die Kleinbauern.
Jedes Jahr gehen etwa 12 Millionen Hektar Agrarfläche durch Versiedelung verloren. Nach der Finanzkrise 2008 hat das globale Finanzkapital die Äcker der Welt als Geschäftsfeld entdeckt. Nahrung wurde somit zum reißenden Geschäft der Großinvestoren.
Sie versichern uns Nachhaltigkeit und Wohlstand.

Wer würde dies auch anzweifeln?
Lebensmittel, die sich in den Regalen der Supermärkte türmen, Restaurants und Imbisse an jeder Ecke. Wir sind mit dem Reichtum an Nahrung aufgewachsen und haben uns daran gewöhnt, nicht danach zu fragen, woher es eigentlich kommt.

Des einen Freud, des anderen Leid.
Hierzulande bekommen wir nichts von Vertreibung, Sklaverei und Armut mit.
„Landraub“ kontrastiert genau diese beiden Teile der Medaille. Investoren sowie Kleinbauern kommen zu Wort. Es wird nicht verurteilt, sondern nur vergegenwärtigt.

Er zeigt die Dimensionen, was Großindustrie eigentlich bedeutet und welche Strecken Lebensmittel im Zuge der Globalisierung zurücklegen.
Ein interessanter Film, der zum Nachdenken anregt und uns zeigt, dass Nahrung nichts Selbstverständliches ist, was fein serviert wird oder in Regalen griffbereit liegt.

 

(Text und Bilder Marie Baum)

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